Kirchheim

Stadtjäger hilft Kirchheimern bei Problemen mit Füchsen, Waschbären und Co.

Wildtiere In Wohngebieten gibt es immer häufiger Probleme mit Waschbären, Füchsen oder Mardern gibt. Wenn Bürger Hilfe brauchen, ist Christian Schwenk der richtige Mann. Er ist als Stadtjäger neu für Kirchheim zuständig.

Lecker Müll: Ein Fuchs sucht in einem Abfallbehälter nach Fressbarem. Foto: Schneider

Christian Schwenk arbeitet hauptberuflich bei der Landespolizei. In seinem Nebenjob engagiert er sich nun schon das fünfte Jahr als Stadtjäger und ist seit Ende Juli nicht nur für Weilheim, sondern auch für die gesamte Gemarkung Kirchheim zuständig. Der Lenninger hat eine spezielle Ausbildung absolviert und ist Ansprechpartner, wenn es Probleme mit Wildtieren gibt, die in Wohngebieten auftauchen.

Durch die Änderung des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes (JWMG) wurde im Lauf des Jahres 2022 die Möglichkeit eröffnet, einen sogenannten Stadtjäger einzusetzen. Von dieser Möglichkeit hat Kirchheim nun Gebrauch gemacht. Bislang waren die Optionen, die ein Jäger hatte, wenn das Auftauchen von Wildtieren in Siedlungsgebieten zu Problemen führten, sehr begrenzt. Hilfestellungen zu geben oder die Tiere gar zu töten, war oftmals kompliziert oder sogar unmöglich. Für Wohnhäuser, Hausgärten oder auch Friedhöfe gelten spezielle Regelungen. In diesen „befriedeten Bezirken“ ruht die Jagd, das heißt, der Jagdpächter hat hier kaum Möglichkeiten, für Grundeigentümerinnen und -eigentümer tätig zu werden. Dies führte in der Vergangenheit zu aufwendigen Einzelaufträgen.

Christian Schwenk hat als Stadtjäger das Know-how und die Ausrüstung, um unliebsame Untermieter in Form von Wildtieren zu fangen und abzutransportieren. Foto: Daniela Haußmann

Der Verwaltung war es ein großes Anliegen, die Verfahren zu vereinfachen und einen Stadtjäger zu gewinnen. „Die Stadt sieht, dass bei den Bürgern Probleme mit Wildtieren auftreten. Durch die Einsetzung von Christian Schwenk müssen sich die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr privat um eine Lösung bemühen, falls die vorhandenen Ressourcen der Stadt nicht mehr ausreichen, sondern haben eine Ansprechperson“, erklärt der Leiter des Sachgebiets Ordnung und Verkehr Marcus Deger.

Wer denkt, dass der Stadtjäger nur fürs Töten unerwünschter Tiere in Wohngebieten zuständig ist, liegt falsch. Präventive Maßnahmen haben Vorrang. „Es ist mir ein Anliegen, Wildtiere nicht zu entnehmen, sondern bei Konflikten beratend nach Lösungen zu suchen. Biodiversität in Städten ist klar gewünscht, aber ein ungebremster Zuzug von Tieren sollte verhindert werden“, sagt Christian Schwenk. Seine Tätigkeit erfolge in Abstimmung mit dem Naturschutzbeauftragten der Stadt, Wolf Rühle, und allen notwendigen öffentlichen Ämtern. Die Rechte und Pflichten der Jagdpächter blieben von seiner Tätigkeit unberührt.Die Befugnisse des Stadtjägers beschränken sich auf die Flächen, auf denen die reguläre Jagd nicht ausgeübt werden darf, sogenannte befriedete Bezirke. Alle sonstigen Bereiche werden weiterhin von den jeweiligen Jagdpächtern betreut.

Der Stadtjäger wird von betroffenen Grundstückseigentümer oder sonstigen Nutzungsberechtigten beauftragt und ist nicht bei der Stadt Kirchheim angestellt. Die Kosten tragen die Auftraggeber. Auch die Stadtverwaltung selbst kann für städtischen Grund den Stadtjäger beauftragen.

Info Kontaktiert werden kann Christian Schwenk über den Umwelt- und Naturschutzbeauftragten Wolf Rühle, der in entsprechenden Fällen an den Stadtjäger vermitteln kann. Wolf Rühle ist zu erreichen per E-Mail an w.ruehle@kirchheim-teck.de oder unter 0 70 21/502-413. pm