Einen Volltreffer haben sie gelandet, die Verantwortlichen der Stadtkapelle, als sie im Jahr 2012 den renommierten Dirigenten Marc Lange unter 68 Bewerbern zum Nachfolger des langjährigen Leiters Harry D. Bath gekürt haben. Seit April 2012 hat Marc Lange als Stadtmusikdirektor der Stadt Kirchheim die künstlerische Gesamtleitung der Städtischen Stadtkapelle inne. Die erste Dekade ist voll, und gemäß dem Wunsch seiner Musici sollen noch viele folgen, denn er ist beliebt und seine professionelle musikalische Arbeit wird von seinen Orchestermitgliedern geschätzt: „Er kann für Musik begeistern, sie in Bildern beschreiben und transportieren. Sein gutes Gespür bei der Zusammenstellung der Konzertprogramme ergibt stets einen sinnvollen Rahmen, damit wird häufig eine Geschichte erzählt“, sagt Tenorsaxofonistin Livia Gööck.
Konzertmeisterin Alexandra Zonca: „Er ist musikalisch sehr feinfühlig und schafft es immer, aus uns Musikerinnen und Musikern das Beste herauszuholen. Oft sogar mehr, als uns selbst bewusst ist. Erstaunlich, wie schnell er in so kurzer Zeit nach einer langen Corona-Pause wieder ein homogenes Orchester formen konnte.“ Der Stadtmusikdirektor lobt sein Vorstandsteam: „Es ist top aufgestellt, was Organisation, Arbeitsweise, Verbindungen zu Stadtverwaltung und Kulturamt angeht, und pflegt einen tollen Spirit.“
Mit dem sinfonischen Blasorchester der Stadtkapelle erzielte Lange 2016 beim internationalen Blasorchesterwettbewerb Flicorno d’Oro in Riva in Italien den zweiten Platz in der höchsten Kategorie und im Jahr 2020 das Goldene Band in der Höchststufe beim internationalen Wettbewerb in Prag.
Internationale Erfolge
Ein weiteres Highlight war die Einladung zu einer renommierten Konzertreihe in der Kaiserlichen Hofburg Innsbruck im Jahr 2018. Das Orchester krönte mit diesen Leistungen seine musikalische Weiterentwicklung unter Marc Lange und wurde seiner Aufgabe gerecht, den Namen der Stadt Kirchheim als Botschafter weit über die Stadtgrenze hinaus zu tragen. Die Förderung von Kindern und Jugendlichen bereitet dem 46-Jährigen besonders viel Freude. Die seit 1984 bestehende Bläserschule der Staka hat er neu aufgestellt und ihr einen Unterbau gegeben. „Für mich hat die Jugendarbeit einen herausragenden Stellenwert. Die jugendlichen Musikerinnen und Musiker sind das Aushängeschild für den Verein. Um sie bei der Stange zu halten, sind neben der musikalischen Arbeit regelmäßige Angebote wie Reisen, Ausflüge und Probenwochenenden wichtig.“ Wer Marc Lange schon als Leiter der Bläserklassen, des 40-köpfigen Vorstufenorchesters oder der 50-köpfigen Jugendkapelle erlebt hat, erkennt schnell, wie er „seine Kids“ begeistern und mitreißen kann. Sein Engagement kommt auch den Bläserklassen an der Teck-Grundschule und der Freihof-Grundschule zugute, mit denen er eine fruchtbare Zusammenarbeit praktiziert. Auch die 75 Mitglieder des Stammorchesters konnten in den Zeiten des Lockdowns zusammengehalten werden, unter anderem durch Online-Unterricht und Online-Konzerte der Bläserschule. Erst seit vier Wochen sind Präsenzproben möglich, daher war das Kompaktproben in Bad Schussenried vergangenes Wochenende wichtige Voraussetzung, um in kurzer Zeit wieder auf gewohnt hohem Niveau konzertieren zu können.
Konzert mit dem Kulturring
Die Staka lädt am Samstag, 2. April, um 19.30 Uhr mit dem VHS-Kulturring zu einem abwechslungsreichen Programm in die Stadthalle ein. Schwerpunkte sind neben dem Klassiker der Blasmusik „Lincolnshire Posy“ von Percy A. Grainger einige Kostproben des Ensembles Sax.plus, das die große Ehre hatte, Baden-Württemberg auf der Expo in Dubai zu vertreten. Marc Lange legt dabei den Dirigierstock beiseite und wird sich als Perkussionist präsentieren.
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Geschäftsstelle der Volkshochschule Kirchheim in der Max-Eyth-Straße 18. Kartenreservierungen sind auch telefonisch unter 0 70 21/97 30 32 oder per Mail an antje.erb@vhskirchheim.de möglich. Weitere Infos gibt es unter www.vhskulturring.de oder unter www.stakakirchheim.de.
Abschluss mit Auszeichnung
Marc Lange begann seine musikalische Laufbahn in der Region Heilbronn. Er studierte an der Hochschule Heidelberg Musik auf Lehramt. Nach dem Hochschulabschluss absolvierte er an der Musikhochschule Basel bei Professor Felix Hauswirth sein Kapellmeisterstudium und schloss im Fach Dirigieren mit Auszeichnung ab.
An nationalen und internationalen Symposien und Bläserkongressen nimmt Lange regelmäßig teil. Er ist als Gastdirigent und Dozent bei Orchestern und im Rahmen von Dirigierkursen tätig. Seit 2006 lehrt er an der Musikakademie in Staufen im Fach Dirigieren. 2003 rief er die Bläserphilharmonie Heilbronn ins Leben und leitet diese.
Der vielseitige Dirigent arbeitete während seiner Laufbahn bislang unter anderem mit Solisten wie Anton Hollich, Clair Obscur, Frank Dupree und Nils Landgren zusammen. Internationale Gastdirigate führten ihn nach England, Malaysia, Singapur, Spanien und Estland. Zentren seines Wirkens sind Kirchheim und Heilbronn. hgd