Kirchheim

„TeckTrack“ verbindet zwei Plätze Kirchheims akustisch

Kunst Die Klanginstallation der Künstlerin Michaela Melián wird im Rahmen eines Festivals eröffnet.

Skizze der Künstlerin Michaela Melián zur Klanginstallation. Foto: pr

Kirchheim. Die „KulturRegion Stuttgart“ präsentiert ab Samstag, 24. September, in Zusammenarbeit mit dem Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus sowie der Stadtverwaltung Kirchheim im Rahmen des Festivals „ÜBER:MORGEN“ die Klanginstallation „TeckTrack“ der Künstlerin Michaela Melián in Kirchheim.

Die Eröffnung findet um 12 Uhr vor dem Kirchheimer Rathaus statt. Bis Sonntag, 16. Oktober 2022, ist die Klanginstallation im Bürgerpark in der Alleenstraße und auf der Stadtbefestigung über dem Club Bastion zu bestaunen.

Die Liebe zur Musik hat in Kirchheim eine lange Tradition. Schon im 18. und 19. Jahrhundert verbrachten die Adligen auf dem Kirchheimer Schloss so manche Abende damit, den Klängen von Violine, Harfe und Klavier zu lauschen. Auch im Instrumentenbau spielte die Stadt eine Rolle. Für über ein Jahrhundert baute hier die Firma Kaim in ihrer Manufaktur Klaviere für den internationalen Markt. Ein Sohn der Familie Kaim gründete schließlich das Orchester, aus dem später die Münchner Philharmoniker hervorgehen sollten. Weitere Namen berühmter Musiker sind mit Kirchheim verbunden, darunter Werner Gneist, Komponist des Kanons „Viel Glück und viel Segen“.

Eine umfangreiche Recherche zur Musikgeschichte der Stadt bildet die Grundlage für Michaela Meliáns Klanginstallation „TeckTrack“. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin und Musikerin hat aber auch in der Gegenwart geforscht und die Menschen vor Ort befragt. Entstanden ist ein Soundtrack, der historische Tonquellen aus dem Stadtarchiv mit aktuellen Lieblingsstücken der Kirchheimer Bevölkerung verbindet – ein heterogener Querschnitt des Musikgeschmacks von jungen und alten, von gebürtigen und zugezogenen, von Fans, Laien und Profis.

Die Künstlerin will mit ihrer Klanginstallation Menschen abseits des herkömmlichen Kulturpublikums erreichen, Leute, die normalerweise nicht ins Museum kommen. So hat sie für die Installation der Lautsprecher bewusst zwei Plätze gewählt, an denen sich die Kirchheimer Jugendlichen gerne aufhalten. Die beiden Orte treten durch den TeckTrack in einen unsichtbaren, aber gut hörbaren Dialog. Ein dritter Spielort ist der Rathausturm, hier wird der TeckTrack einmalig zur Eröffnung abgespielt. Außerdem machen dort eigens von Michaela Melián gestaltete Fahnen auf ihr Projekt aufmerksam. pm