Kirchheim
Topinambur: Was die Diabetiker-Kartoffel alles kann

Serie Gesunde Ernährung rund ums Jahr: Topinambur hat fast immer Saison, auch im Winter und Frühling. Von Cornelia Wahl

Verwandt mit der Sonnenblume, zugehörig zur Familie der Korbblütler und im Aussehen dem Ingwer ähnlich: Es geht um Topinambur. Warum das so ist, ist schnell erklärt: Topinambur ist eine Staude, die überall dort wächst, wo auch Kartoffeln gedeihen. Oberirdisch entwickelt sie schöne gelbe Blüten, die tatsächlich ein wenig an Sonnenblumen erinnern. Unterirdisch bildet sie spindelförmige, rundliche, kartoffelgroße Knollen von eigenwilliger Form aus. Die Heimat der Knolle liegt ursprünglich in Nordamerika. Anfang des 17. Jahrhunderts kam sie auf dem Seeweg nach Frankreich. Sie ist reich an Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium, und Eisen, enthält unter anderem Provitamin A, mehrere B-Vitamine und Vitamin C. Außerdem ist die Knolle eine gute Quelle für Ballaststoffe, die zur Darmgesundheit beitragen und helfen, den Stoffwechsel zu regulieren. So enthält das Wurzelgemüse etwa 16 Prozent Inulin – ein Ballaststoff, von dem bekannt ist, dass er den Blutzuckerspiegel beeinflussen kann: Inulin lässt den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen und versorgt den Körper mit langanhaltender Energie. Auch das Sättigungsgefühl hält länger an, weshalb die Topinambur auch als Diabetiker-Kartoffel bezeichnet wird. Darüber hinaus trägt Inulin zum Aufbau der Darmflora bei, stärkt damit die Abwehrkräfte und fördert die Verdauung. 150 Gramm Topiambur reichen aus, um das tägliche Soll von 30 Gramm Ballaststoffen zu zwei Dritteln zu decken. Je nach Sorte ist die Schale hellbraun, bläulich oder tiefviolett. Ihr Fruchtfleisch reicht von weißlich-beige über gelb bis hin zu bräunlich. Sie hat einen süßlichen und nussigen Geschmack, kann roh oder gegart verzehrt werden, beispielsweise als Beilage, Püree oder auch als Suppe.