Kirchheim

Unterwegs als Botschafter der afrikanischen Lebensfreude

Musik Lustig, romantisch, aber auch geistlich: Die junge namibische Gruppe „African Vocals“ ist auf ihrer dritten Deutschlandtournee in der Kirchheimer Martinskirche zu Gast.

Die neun Mitglieder der Band sind jeweils zwischen 21 und 29 Jahren alt.Foto: pr
Die neun Mitglieder der Band sind jeweils zwischen 21 und 29 Jahren alt.Foto: pr

Auf ihrer dritten Deutschlandtournee nach 2014 und 2017, wo man sie bereits auf der hiesigen Musiknacht erleben konnte, treten die „African Vocals“ am Samstag, 25. Mai, um 19 Uhr in der Martinskirche in Kirchheim auf.

Die A-cappella-Band aus Namibia besteht aus neun Sängern im Alter zwischen 21 und 29 Jahren, die überwiegend aus dem ehemaligen Township Mondesa, einem der ärmsten Stadtteile Swakopmunds, stammen. Alle haben ihre Leidenschaft und Begabung für die Musik bereits in Schul-, Kirchen- und Jugendchören entdeckt. Im Jahr 2012 wurden dann die „African Vocals“ gegründet.

Seitdem hat sich die Gruppe mit ihrer Musik vor allem zwei Zielen verschrieben: Zunächst möchten sie Botschafter für authentische namibische Kultur und Traditionen sein und mit ihrer Musik voll afrikanischer Lebensfreude und Spiritualität ein positives und hoffnungsvolles Afrika-Bild vermitteln. Des Weiteren engagieren sie sich in sozialen Projekten in Mondesa und wollen dort als Vorbild für Kinder und Jugendliche mit einem ähnlich schwierigen und benachteiligten Hintergrund dienen. Es geht um Hoffnung, Inspiration und Ermutigung, falls Jugendliche einen Traum haben und an der Verwirklichung hart arbeiten müssen.

Ihr eigener Traum einer Chorreise nach Deutschland wurde 2014 zum ersten Mal wahr. Mithilfe eines Netzwerkes, bestehend aus afrikabegeisterten Unterstützern, die bereits zu Bewunderern ihrer Musik und ihrer positiven Ausstrahlung geworden waren, wurde eine kleine Tournee organisiert. Seitdem ist viel geschehen - die „African Vocals“ haben in ganz Deutschland Freunde und Fans gefunden, arbeiten stets an ihrer Entwicklung und starteten 2017 zu ihrer zweiten Deutschlandtournee.

Auch in ihrer Heimat konnten sie musikalische Erfolge verbuchen: Bei der „Namibia Talentshow 2016“ erreichten sie von 250 Teilnehmern als einzige Gesangsgruppe das Finale. Bei der „Namibian Championships of the Performing Arts 2017“ gewannen sie sogar zwei Goldmedaillen in der offenen Kategorie und der Kategorie „World songs“. Damit verbunden war die Qualifikation für die Teilnahme an den „International Championships of the Performing Arts“ in Los Angeles 2017, die jedoch aus finanziellen Gründen nicht wahrgenommen werden konnte.

Es geht um Liebe und Glauben

Aktuell sind die „African Vocals“ seit Ende April auf ihrer dritten und bisher umfangreichsten Tournee unterwegs. Diese führt sie durch mehr als 20 deutsche Städte. Begonnen hat die Reise mit einem erfolgreichen Auftritt beim A-cappella-Festival in Solingen, es folgten die Teilnahme am Abschlusskonzert der A-cappella-Woche im Kuppelsaal von Hannover vor knapp 2 000 Zuhörern sowie ausverkaufte Shows in Bremen und Wilhelmshaven und mehrere eindrucksvolle Kirchenkonzerte.

Die namibische Band singt bei ihren Auftritten von der Verbundenheit zu ihrer Heimat, der Schönheit der Natur, ihrem Glauben und von Liebe und Alltag. Ob rhythmisch-dynamisch, gefühlvoll oder spirituell - jedes Lied drückt große Emotionen aus. Wunderbare Stimmen, ein wenig Percussion und die passenden Bewegungen sowie die Interaktion der Künstler mit dem Publikum lassen ein Konzert des afrikanischen Chores unvergesslich werden.

Das Kirchheimer Urgestein And­reas Kenner, dessen Bekanntschaft die Gruppe bereits 2014 auf der Musiknacht gemacht hat, moderiert das Konzert.

Einnahmen werden gespendet

Der Eintritt ist frei - die Band freut sich jedoch über Spenden. Diese gehen anteilig an die in Namibia registrierte und nur auf Spendenbasis operierende Stiftung „Mondesa Youth Opportunites“ (MYO) in Swakopmund, welche begabten, aber unterprivilegierten Schülern Mittagessen und eine qualifizierte Zusatzausbildung am Nachmittag bietet. Unterstützt wird „MYO“ dabei unter anderem von deutschen Jugendlichen, die dort ihren Freiwilligendienst leisten. pm