Kirchheim. Melonen und Pfirsiche, Tomaten und Auberginen – dies ist nur eine kleine Auswahl, die Kunden der Wochenmärkte in Göppingen, Wendlingen, Plochingen und Weilheim jede Woche bei Renato Letizia einkauft. Der Italiener bezieht sie nicht vom Großmarkt in Stuttgart, er fährt vielmehr jede Woche nach Mailand, kauft dort auf dem Großmarkt qualitätvolle Produkte, die frisch sind und zahlreichen Stammkunden auch einen höheren Preis wert sind. Gerne würde der Händler diese italienischen Produkte auch in Kirchheim auf dem Markt anbieten.
„In den vergangenen zehn Jahren habe ich mich immer wieder beworben. Teilweise habe ich keine Antwort erhalten“, beklagt Letizia. Kunden seines Ladens in der Metzgerstraße, den er schließen musste, weil er sich nicht mehr trug, können nach Aussage von Letizia nicht verstehen, dass ausgerechnet einem Kirchheimer Einzelhändler der Stand auf dem Markt verwehrt wird. „Auch andere Einzelhändler und Marktbeschicker drängen mich immer wieder, mich zu bewerben, und haben sich bei Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker für mich eingesetzt“, erzählt er und fügt an: „Auch ich habe mit ihr gesprochen.“ Sie habe ihm für den Montag- und Donnerstag-Markt einen Stand zugesagt, verkaufen habe er aber lediglich an einem einzigen Markttag dürfen.
Andrea Edelmaier vom Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit teilt mit, dass auf dem Kirchheimer Wochenmarkt bereits „ein Überangebot an Obst und Gemüse vorhanden ist“. Ein Platz, der frei geworden war, nachdem ein Obsthändler auf dem Markt aufgehört hatte, sei an einen Händler vergeben worden, der einen Artikel anbietet, der auf dem Markt noch nicht vertreten war und somit eine Bereicherung des Warenangebotes darstellt.
Dies lässt Letizia nicht gelten. Er habe sich nicht für 20, sondern nur für sechs Meter beworben. Und seine Waren ließen sich nicht mit dem üblichen Angebot vergleichen. „Ich biete eine andere Qualität an und bin kein gewöhnlicher Obsthändler“, betont er. Deshalb sei er „auf allen Märkten eine Bereicherung“, sagt er selbstbewusst und verweist etwa auf den Göppinger Markt, wo er in bestem Einverständnis mit anderen Händlern seit Jahren verkauft.
Edelmaier betont, dass die Verwaltung erst dann auf die Bewerbung des Händlers zurückgreifen wird, wenn Bedarf nach einem Obst- und Gemüsestand besteht. „Dies wurde dem Händler mehrfach – auch schriftlich – mitgeteilt“.