Kirchheim

Unwetterbilanz: Die Feuerwehren im Kreis hatten gut zu tun

Sturm Bei den schweren Unwettern am Donnerstag, 24. August, ist der Kreis Esslingen nach Auskunft aller Helfer relativ glimpflich davongekommen.

Der Gießnaubach ist am Donnerstagabend in Nabern mancherorts auf eine Breite von 5 Metern angewachsen, wie Anwohner berichten. Schwemm-Material zeugt heute davon. Foto: pr

Kreis. Am Donnerstag hatten Wetterdienste schon den ganzen Tag vor schweren Stürmen und Gewittern gewarnt. Die Integrierte Leitstelle im Kreis war daher bestens vorbereitet. Um 21.02 Uhr wurde vorsorglich Unwetteralarm der Stufe 3 ausgelöst. Auch der Info-Alarm für die Feuerwehrkommandanten der Bereiche Fildern und Kirchheim sowie Nürtingen wurde aktiviert. Gegen 21.30 Uhr kam es zu ersten Einsätzen der Feuerwehr. Der Schwerpunkt des Unwetters lag im Kreis Reutlingen, im Kreis Esslingen waren einige Kommunen im Süden betroffen.

In Lenningen und in Erkenbrechtsweiler kam es zu jeweils sechs Einsätzen der Feuerwehr, in Owen mussten die Floriansjünger zweimal ausrücken, ebenso in Bissingen. In Neuffen verzeichnet die Statistik fünf Einsätze, in Weilheim drei, und in Beuren und Deizisau je einen. Insgesamt meldet die Feuerwehr „27 glimpfliche Einsätze“ im Rahmen des Unwetters.

Das Polizeirevier Reutlingen, das für die vier Landkreise Reutlingen, Tübingen, den Zollernalbkreis und Esslingen zuständig ist, verzeichnet zahlreiche Einsätze und viele Schäden. Als die Gewitterfront mit heftigem Starkregen, Hagel, Blitzschlag und Sturmböen über den gesamten Präsidiumsbereich hinwegfegte, gingen zwischen 20.45 und 22.30 Uhr alleine in der Notrufzentrale des Polizeipräsidiums Reutlingen über 300 Anrufe ein. Es kam zu über 240 wetterbedingten Einsätzen. Überwiegend handelte es sich um umgestürzte Bäume, ausgehobene Schachtdeckel, herabgefallene Äste, überflutete Fahrbahnen und Keller sowie Verkehrsunfälle. Zudem kam es in einigen Gebieten zu zeitweiligen lokalen Störungen und Ausfällen des Stromnetzes. Am Flughafen Stuttgart musste der Betrieb zeitweise komplett eingestellt werden. Die Sachschäden liegen in einer Höhe von mehreren hunderttausend Euro.

Sein Leben verloren hat ein 62-Jähriger beim Zelten zwischen Hechingen und dem Stadtteil Stetten. Ein entwurzelter Baum war auf sein Zelt gestürzt. Unverletzt geblieben sind dagegen die Beteiligten eines Unfalls, der sich um 21.30 Uhr zwischen Grabenstetten und Bad Urach ereignete. Eine 39-Jährige geriet in einer scharfen Kurve aufgrund schlechter Sichtverhältnisse durch den starken Regen auf die Gegenfahrspur. Ein entgegenkommender 47-Jähriger konnte den Zusammenstoß mit seinem Mercedes Sprinter nicht mehr verhindern. In der Folge kam er nach rechts von der Straße ab und beschädigte eine Absperrung, ehe er an einer Felswand zum Stehen kam. Beim Mercedes-Fahrer wurde ein Alkoholwert von über einem Promille festgestellt. Seinen Führerschein musste er gleich abgeben. tb/pm