Kirchheim

Verdorbene Säfte, Schwefel und Quecksilber

Die Krätze ist mindestens 2 000 Jahre alt. Damals wurden die Milben jedoch für junge Läuse gehalten und nicht mit dem Ausschlag und dem Jucken in Verbindung gebracht.

Verdorbene „Körpersäfte“ machten die Ärzte über Jahrhunderte verantwortlich für die Krätze. Wenn diese im Ungleichgewicht waren, sorgten sie dem Aberglauben nach für die juckenden Stellen.

Den wahren Grund für die Krätze entdeckte ein arabischer Arzt im 10. Jahrhundert. Für ihn war klar: Schuld sind Milben. Eine Salbe mit Schwefel und Quecksilber sollte Linderung schaffen und die Milben töten.

Der Aberglaube der üblen Säfte als Krätzeursache wurde trotzdem erst Mitte des 19. Jahrhunderts verworfen. Der Wiener Dermatologe Ferdinand von Hebra untersuchte 5 000 Krätzepatienten und fand heraus, dass die Milben für den Ausschlag, aber auch für den Juckreiz verantwortlich sind.sei