Kirchheim

Was kostet ein Parkdeck im Untergeschoss?

Bauvorhaben Ausschuss vertagt die Entscheidung um das geplante Mitarbeiterparkhaus für die Kirchheimer Klinik.

Was kostet ein Parkdeck im Untergeschoss?
Was kostet ein Parkdeck im Untergeschoss?

Kirchheim. Ein Parkhaus, zwei Meinungen, kein Ergebnis: So lassen sich 75 Minuten Diskussion im Kirchheimer Technik- und Umweltausschuss zusammenfassen. Wo das Personal des Kirchheimer Krankenhauses jetzt bereits Autos auf freier Fläche abstellt, soll sich die Zahl der Stellplätze deutlich erhöhen. Wenn nicht nur eine Ebene zum Parken zur Verfügung steht, sondern gleich vier, bietet sich plötzlich Platz für 220 Autos.

Dass das sinnvoll ist und dass dagegen nichts einzuwenden sein kann, darüber herrschte im Gremium Einigkeit - nicht aber über das Wie. Die Kreiskliniken wollen den Bau des Parkhauses einem Investor überlassen - und sie sind froh, überhaupt einen gefunden zu haben. Es ist derselbe, der auch den Parkraum am Klinikstandort Nürtingen bewirtschaftet. Dieser Investor wiederum plant mit drei Stockwerken und mit einer zusätzlichen vierten Parkebene auf dem Dach des dritten Stockwerks.

Als der Gemeinderat im Juni erstmals über den Vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu entscheiden hatte, regte er an, ein Parkdeck unter die Erde zu verlegen. Im Interesse der Nachbarschaft wäre der gesamte Bau dadurch weniger wuchtig geworden. Nun aber ging es weiterhin um die Variante mit vier oberirdischen Parkdecks.

Nicht nur die Anwohner, die bei einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung Anregungen einbringen konnten, auch die Ausschussmitglieder fragten sich deshalb, was ein Gemeinderatsbeschluss überhaupt wert ist. Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker sprach allerdings von einem „völlig normalen Vorgang, nach einer Beteiligung noch einmal neu abzuwägen“. Und für die Stadtverwaltung überwiegt der Hinweis des Vorhabenträgers, dass die „Tie­ferlegung“ zu teuer ist.

Wie teuer genau, das gilt es jetzt noch abzuklären. Im Gespräch waren eine bis 1,5 Millionen Euro. Außerdem ist noch zu klären, welche Mehrkosten entstehen, wenn die Brüstung auf dem obersten Parkdeck als Glaswand errichtet wird. Dadurch würden die Nachbarn im Osten mehr Sonne bekommen. Erst wenn diese Kostenfragen geklärt sind, wird der Gemeinderat oder der Ausschuss den Auslegungsbeschluss fassen. Die Entscheidung wurde also um fünf Wochen vertagt.

Eines aber wurde jetzt schon deutlich: Nach dem geltenden Bebauungsplan von 1998 könnte anstatt des Parkhauses ein Wohngebäude entstehen, das weder von der Grundfläche noch von der Höhe her kleiner oder niedriger ausfallen würde.Andreas Volz