Kirchheim. Um der Demenz auf die Spur zu kommen, hat der Kirchheimer Verein buefet im Vogthaus eine Veranstaltung der besonderen Art ausgerichtet. Der Demenzsimulator „Hands on Dementia“ ermöglichte es den rund 60 Besucherinnen und Besuchern, durch das Nachempfinden von kognitiven Einschränkungen einen Einblick in die Welt von Menschen mit Demenz zu bekommen.
An verschiedenen Stationen konnten Übungen und Aufgaben aus alltäglichen Situationen ausgeführt und durch eigenes Ausprobieren erfahren werden, welche Schwierigkeiten Menschen mit Demenz täglich erleben. Die Selbsterfahrung, welche Gefühle in einem entstehen, wenn einfachste Dinge nicht geschafft werden, empfanden die Teilnehmer innen und Teilnehmer nicht nur als bereichernd. Es regte auch die Kommunikation über das Thema Demenz an.
Die Öffentlichkeit sensibilisieren
Christa Doll von buefet betont, wie wichtig es ist, die Öffentlichkeit für das Thema Demenz zu sensibilisieren, um auch Verständnis für die Herausforderungen von Betroffenen und ihren Familien zu schaffen.
Bereits im Februar hatte buefet in Kooperation mit der Frauenliste Kirchheim mit dem Vortrag „Walter W. wird wunderlich“ einen informativen Abend zum Thema Demenz veranstaltet. Im gut besuchten Café „Mittendrin“ führte die Demenzexpertin und zweite Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Sylvia Kern, durch einen kurzweiligen, sehr informativen Abend.
Gespannt lauschten die Zuhörerinnen und Zuhörer der Geschichte von Walter W. und seiner Ehefrau Erna in zwei Varianten. Oft nicht weit entfernt von der heutigen Realität, war dabei die erste Variante. Hier hatte das beschriebene Ehepaar sowohl innerhalb der Familie als auch außerhalb mit allen erdenklichen Hürden zu kämpfen, die eine demenzielleErkrankung mit sich bringt.
Eindrückliche Beispiele
Die zweite Variante zeigte einen weitaus positiveren Blick: Ein lebenswertes und gut unterstütztes Leben trotz der Demenz von Walter W. Denn alle Beteiligten in der Familie und im Umfeld, Nachbarn, Freunde, Vereine, Ärzte, Therapeuten, Dienstleister und die Kommune förderten einen entlastenden und sensiblen Umgang mit den Betroffenen. Während der Veranstaltung gab es zwischendurch und im Anschluss
genügend Raum für Fragen rund um das Thema Demenz. Sylvia Kern beantwortete sie mit fundiertem Wissen gut verständlich und mit eindrücklichen Beispielen und lockerte ihre Ausführungen humorvoll auf.
Beide Veranstaltungen trugen zur Aufklärung bei und fanden jeweils großen Anklang. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher zeigten, dass es in der Kirchheimer Bevölkerung ein großes Interesse am Thema Demenz mit all seinen Facetten gibt. pm