Weihnachten bleibt: Das ist die Kernbotschaft der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde in Kirchheim. Hinter diesem Titel flackern auf der Homepage mit der Adresse www.weihnachtenbleibt.de besinnliche Kerzen - mal mehr, mal weniger heftig. Die Kerzen zeigen an, dass Weihnachten nicht nur statisch bleibt, als Termin auf dem Kalender, sondern dass zugleich alles in Bewegung bleibt, unabhängig vom Corona-Infektions-Geschehen.
Corona macht es allen schwer, Weihnachten so zu feiern, wie es Traditionen und Rituale verlangen. Flexibilität ist derzeit Trumpf. Und gerade deswegen gibt es die spezielle Advents- und Weihnachtsseite der Gesamtkirchengemeinde im Internet. Vom heutigen Donnerstag an soll sie online sein und eine Übersicht über die vielen Angebote in den einzelnen Kirchen in der Kernstadt sowie in Lindorf und Ötlingen bieten.
Vom Samstagabend vor dem Ersten Advent bis zum Dreikönigstag reichen die Gottesdienste, die entweder mit einem Kirchensymbol für eine Veranstaltung im Inneren oder mit einem Tannenbaum für Gottesdienste im Freien versehen sind. Gerade an Heiligabend steigt die Zahl der Freiluftangebote sprunghaft an. Zusätzlich gibt es Streaming-Gottesdienste, die sich daheim vor dem Bildschirm miterleben lassen.
„Zu jeder Uhrzeit gibt es für jeden ein passendes Angebot - für drinnen und für draußen“, sagt Regina Hofmann, die zuständige Mitarbeiterin der Gesamtkirchenpflege, die federführend für die Weihnachts-Homepage zuständig ist.
Viele Angebote gibt es gleich mehrfach, damit möglichst viele Menschen auch unter Corona-Bedingungen daran teilnehmen können. Der „Gottesdienst mit Bildpredigt“ in der Martinskirche steht an Heiligabend um 16, 17 und 18 Uhr auf dem Programm. Ähnlich verhält es sich mit dem Ökumenischen Christnacht-Gottesdienst auf dem Martinskirchplatz: Hier können sich die Besucher zwischen den Anfangsterminen 21 und 22.30 Uhr entscheiden. Das abschließende Angebot in der Heiligen Nacht, die Christmette, beginnt um 23 Uhr in der Ötlinger Johanneskirche - mit Harfenklängen, Stille und Gebet.
Eine Entscheidung für den jeweiligen Gottesdienst zur rechten Zeit am rechten Ort muss mitunter frühzeitig fallen. Spontane Kirchgänge sind im Coronajahr oft nicht mehr möglich: Gerade für die Gottesdienste, die über Weihnachten innerhalb der Kirche gehalten werden, empfiehlt Regina Hofmann eine frühzeitige Anmeldung. Pandemiebedingt gibt es Höchstzahlen an Besuchern - Zahlen, die ihrerseits nicht besonders hoch sind. „Buchen“ lassen sich die Gottesdienste gleich auf der Homepage. Wer über keinen Internetanschluss verfügt, kann sich auch telefonisch oder persönlich im Gemeindebüro im Erdgeschoss des Dekanats anmelden. Die Übersicht über die einzelnen Termine steht auch im Gemeindebrief - also entweder im „Kirchenfenster“ oder im Gemeindebrief Lindorf und Ötlingen.
„Draußen geht es fast immer ohne Buchung“, lässt Regina Hofmann noch ein Fünkchen Hoffnung für Spontaneität. Aber ob drinnen oder draußen, letztlich gilt dasselbe: „Wir haben strenge Hygienekonzepte. Wir brauchen Ordner und Einweiser. Das bedeutet einen hohen Aufwand für unsere Ehrenamtlichen. “
Botschaft steht im Mittelpunkt
Trotz aller Organisation soll aber die Botschaft nicht zu kurz kommen. Auf der Startseite heißt es: „Gott kommt zur Welt und teilt solidarisch die Lebensbedingungen von uns Menschen. Das ist auch dieses Jahr wahr. Gerade dieses Jahr. Gemeinsam setzen wir alles daran, dieses Wunder gebührend zu feiern. Mit allem, was dazu gehört. Mit allem, was geht, ohne jemanden zu gefährden.“
Deswegen gibt es auch die Kategorie „Weihnachten zu Hause“. Dort findet sich unter anderem die Aufforderung an Kinder, Bilder zu malen oder Fotos zu schicken, die sich auf einen bestimmten Satz aus der Weihnachtsgeschichte beziehen. Alle Bilder werden an Heiligabend in den kurzen Gottesdiensten in der Auferstehungskirche gezeigt, um 14.30, 15.15 und 16 Uhr. Von 17 bis 20 Uhr gibt es in der Auferstehungskirche das Angebot „Weihnachten Nonstop“, an dem man auch nur für ein paar Minuten teilnehmen kann - „ohne vorherige Reservierung, dafür vielleicht mit ein bisschen Wartezeit“.
Allein die hier ausgewählten Beispiele unter einer Vielzahl weiterer Angebote belegen, was „Weihnachten bleibt“ besagen will. In der Langform heißt es: „Weihnachten bleibt in der Mitte.“