Kirchheim

Wenn Hunde ihrem Jagdtrieb freien Lauf lassen können, ist das mitunter des Hasen Tod

Ein hoppelnder Hase sollte nicht zum Freiwild werden.Foto: Karl Stolz
Ein hoppelnder Hase sollte nicht zum Freiwild werden. Foto: Karl Stolz

Kirchheim. Fuchs und Hase zugleich sein - diesem Anspruch lässt sich nur schwer gerecht werden. Trotzdem hat sich Jürgen Lutz aus Lindorf in diesem Spagat versucht, als er Anfang letzter Woche einen toten Hasen am Uferweg des größten der drei Bürgerseen gefunden hat. Erkennbar war dieser Hase nicht an Altersschwäche gestorben, sondern an einer kräftig blutenden Bisswunde - waidgerecht in Halsnähe angebracht.

Jürgen Lutz wollte es daraufhin genauer wissen und hat sich kundig gemacht, wie es zu einem solchen Vorfall kommen kann. Das Landratsamt hat ihn an den Jagdpächter verwiesen - und von dem erhielt der Lindorfer die Auskunft, dass es sich bei diesem einen toten Hasen keinesfalls um einen Einzelfall handelt: „Ich habe erfahren, dass normalerweise Hunde die ,Täter‘ sind, wenn sie ihren Auslauf ohne Leine bekommen und in solchen Fällen einfach ihrem natürlichen Jagdtrieb folgen.“

Richtig zufriedenstellend ist diese Auskunft und die gesamte Situation aber für niemanden. Ob im Einzelfall vielleicht doch so etwas wie Altersschwäche beim Hasen dafür gesorgt hat, dass ihm beim Hakenschlagen die Puste ausging und dass er nur deshalb dem kräftigen Hundegebiss zum Opfer fiel, spielt keine allzu große Rolle. Wichtig ist es, dass Hundebesitzer wenigs­tens die „lange Leine“ nutzen, um dem Jagdtrieb ihrer Vierbeiner Einhalt gebieten zu können.

Es muss nicht einmal immer die sichtbare Leine sein, mit der sich der Hund zurückhalten lässt. Ein akustisches Signal kann durchaus genügen. Voraussetzung: Der Hund muss entsprechend erzogen sein, dass er sich in jeder Situation auch wirklich erfolgreich zurückpfeifen lässt. Wenn das nicht gewährleistet ist, hilft wirklich nur noch die reale Leine - oder auch ein Maulkorb. Andreas Volz