Kirchheim

Wenn im Sommer die Blätter fallen

Wald, Bäume, Forst, vertrocknetes Laub durch heißen Sommer

Ja ist denn schon Herbst im Hochsommer, hat sich heuer so mancher Waldspaziergänger Anfang August gefragt, als er über frisch gefallene braune Blätter marschierte. „Es gibt in der Tat einen frühen Herbst. Das hat mit der Trockenheit zu tun. Dazu haben wir dieses Jahr noch eine Vollmast bei vielen Baumarten“, erklärt Carla Hohberger. Das heißt, nicht nur die Obstbäume auf den Wiesen hängen voll mit Früchten, sondern auch Buchen, Eichen und Co. Etwa alle sieben Jahre ist dieses Phänomen bei den Waldbäumen zu beobachten. „Der Baum kann entscheiden, ob aus einer Knospe eine Blüte oder ein Blatt wird. Wenn er sich für viele Blüten entscheidet, gibt es weniger Blätter. Extrem ist mir das dieses Jahr bei den Linden aufgefallen“, sagt die Försterin.

Sorgen bereitet ihr jedoch eine weitere Beobachtung: „Die Eichen lassen grüne, also unreife Eicheln fallen - und lassen dadurch im wahrsten Sinn des Wortes ihre Nachkommen fallen.“ Teilweise seien die Früchte total vertrocknet. Das zeigt, dass selbst die tief wurzelnde Eiche nicht mehr ausreichend an Wasser gelangt.

Weniger Blätter bedeutet auch weniger Beschattung der Bäume und in dessen Folge mehr Sonnenbrand auf den Stämmen. Deshalb ist die Försterin auch über die vermehrten Astbrüche nicht verwundert. Hängen die Äste voll mit Früchten und der Wassernachschub fehlt, reicht ein Klacks oder eine Böe, um den Zweig abbrechen zu lassen.

„Wenn zu wenig Wasser vorhanden ist, haben alle weniger, denn die Bäume teilen es sich“, erklärt Carla Hohberger. ih