Kirchheim

„Wir verkaufen nach wie vor Diesel-Pkw“

Interview Gefährden die günstigen Preise die Händler? Fragen an den stellvertretenden Innungs- Obermeister Hansjörg Russ.

Foto: Cornelia Wahl
Foto: Cornelia Wahl

Welche Folgen hat die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, dass von den Kommunen Dieselfahrverbote ausgesprochen werden können auf den Gebrauchtwagenhandel, insbesondere im Bereich der Leasing-Rückläufer?

 

Hansjörg Russ: Diese Fahrzeuge kommen nach der Vertrags-Laufzeit zurück zum Händler. Die Daimler AG übernimmt einen Teil des Rückläufer-Risikos. Der restliche Teil des Risikos bleibt beim Händler.

Verkaufen sich denn die gebrauchten Diesel-Fahrzeuge überhaupt noch?

 

Russ: Ja, wir verkaufen nach wie vor gebrauchte Diesel-Pkw. Anders als bei einigen anderen Marken ist die Nachfrage nach Mercedes-Gebrauchtfahrzeugen hoch. Wir verkaufen weiterhin auch neue Diesel-Pkw.

Welche Reaktionen seitens der Kunden auf das Gerichtsurteil gab es?

 

Das Gerichtsurteil bringt keine Klarheit in die Angelegenheit. Die Kunden sind noch mehr verunsichert als zuvor, sie äußern ihren Unmut über die kalte Enteignung. Manche Kunden hängen emotional an ihren Fahrzeugen und würden sich eine Hardware-Nachrüstung wünschen.

Was geschieht mit den alten Dieselfahrzeugen, die auf den Höfen stehen und sich nicht verkaufen lassen, weil es an der Nachfrage fehlt?

 

Die Fahrzeuge werden solange turnusgemäß im Preis reduziert, bis sich ein Käufer findet. Die Händler suchen überregionale oder internationale Absatzkanäle, um den Schaden zu begrenzen.

Welche Lösung in der Frage der Dieselfahrverbote und seinen Folgen für den Gebrauchtwagenhandel wünschen Sie sich von der Politik?

 

Wir wünschen uns Klarheit und belastbare Aussagen für die Zukunft. Darüber hinaus benötigen wir dringend die Zulassung der Bundesbehörde für die Harnstoff-Hardwarenachrüstung - zumindest von Euro-5-Diesel-Fahrzeugen.cw