Kirchheim

„Wir wollen in den nächsten Jahren C02-neutral werden“

Nachgefragt Pfarrer Franz Keil erklärt die Details der Renovierung in der St. Ulrich Kirche. Von Peter Dietrich

Franz Keil gefällt die neue Lichtsteuerung. Foto: Peter Dietirch.
Franz Keil gefällt die neue Lichtsteuerung. Foto: Peter Dietirch.

Was wurde in der Kirche St. Ulrich alles renoviert?

Franz Keil: Zuerst war uns klar, dass wir unsere Orgel nach 20 Jahren einmal generalreinigen mussten. Dann haben wir uns gedacht, wenn wir schon die Orgel ausbauen, können wir auch gleich einmal die Wände streichen. Dann haben wir uns überlegt, dass der Hauptgrund für die Verschmutzung der Orgel die Warmluftheizung mit ihren veralteten und verschmutzten Fußbodenkanälen ist. Sie war 25 Jahre alt und wir wussten nicht, wie lange sie noch funktioniert. Nun haben wir vorläufig eine Gasheizung, das ist schon umweltfreundlicher. Außerdem haben wir uns auch noch entschlossen, die Elektrik und Beleuchtung zu erneuern.

 

Die neue Heizung ist nur vorläufig?

Franz Keil: Ja, denn wir wollen in den nächsten Jahren CO2-neutral werden, das ist das Ziel. Wahrscheinlich setzten wir auf Erdwärme.

 

Ist die Innenrenovierung nun abgeschlossen?

Franz Keil: Bis auf ein paar kleine Restarbeiten in der Sakristei. Außerdem kommen wir nicht darum herum, die Akustik zu verbessern. Das störende Echo loszuwerden, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Wir möchten an den Wänden durchlöcherte Plexi­glasscheiben anbringen, an denen sich der Schall bricht. Wir haben uns das in der evangelischen Lukaskirche in Stuttgart-Häslach angesehen, das ist an der Wand fast nicht zu sehen. Das wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres passieren. Schon jetzt gibt es eine neue Induktionsschleife für Menschen mit Hörgerät.

 

Was hat die Innenrenovierung insgesamt gekostet?

Franz Keil: Das Budget liegt bei 865 000 Euro. Ich gehe davon aus, dass es eingehalten wird. Wir bekommen zum Glück Zuschüsse von der Diözese, sonst könnte die Gemeinde sich diese Renovierung gar nicht leisten.

 

Was gefällt Ihnen am Ergebnis am besten?

Franz Keil: Die neue Lichtsteuerung ist einfach klasse. Es gibt auf Knopfdruck verschiedene Lichtszenen, zum Beispiel für das Taizé-Gebet oder eine Andacht. Sogar für die Orgelnacht gibt es ein eigenes Lichtkonzept. Auch unsere Weihnachtskrippen sind mit einbezogen. Man kann das dann auch bunt machen, für den Jugendgottesdienst.

 

Wo hat die Gemeinde während der Renovierung Gottesdienst gefeiert?

Franz Keil: Da möchte ich der evangelischen Martinsgemeinde ein dickes Lob aussprechen. Wir wurden dort ganz toll aufgenommen und haben eine schöne Gastfreundschaft erlebt. Das ist nicht selbstverständlich, bei aller Freude über die Ökumene. Das ist aber keine Neuheit: Wir hatten 1999 schon einmal eine Renovierung, damals war es genauso. Und es war ja jetzt eine lange Zeit, von kurz nach Ostern bis jetzt.