Kirchheim

Wohnungsbau beendet die Ära des Billard-Bistros

Abrissarbeiten Zwischen der Straße nach Schlierbach und dem Wangerhaldenbach soll neu gebaut werden.

Abbruch als Signal zum Aufbruch: An der Ortsausfahrt Richtung Schlierbach entstehen 43 neue Wohnungen.Foto:  Jean-Luc Jacques
Abbruch als Signal zum Aufbruch: An der Ortsausfahrt Richtung Schlierbach entstehen 43 neue Wohnungen.Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Wer aus Richtung Schlierbach nach Kirchheim fährt, wird sich derzeit verwundert die Augen reiben. Wer jedoch in der Gegenrichtung unterwegs ist, dürfte es eher beiläufig im Rückspiegel bemerken: Das markante Gebäude linkerhand - bekannt als Billard-Bistro namens „Classic“ - wird gerade abgerissen.

Dabei geht es allerdings um weitaus mehr als nur um den Abbruch eines Gebäudes, das optisch vor allem durch die großen bunten Poolbillardkugeln auf seiner Fassade parallel zur Straße bestochen hat. Es geht auch um mehr als nur um den Abbruch eines Gebäudes, in dem etliche Kirchheimer angenehme Freizeitstunden mit Billard-Queue und Bierglas verbracht haben.

Dieser Abbruch ist der Auftakt für eine umfangreiche Neubebauung: Lange hatte der Kirchheimer Gemeinderat um den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Wangerhaldenbach“ gerungen: In den unterschiedlichen Planungsphasen bis zum Satzungsbeschluss hatte sich das Vorhaben schließlich ganz gewaltig verändert. War zunächst einmal von 24 Wohneinheiten auf dem abfallenden Gelände zwischen Straße und Wanger­haldenbach die Rede, sollen mittlerweile 43 neue Wohnungen entstehen. Den Anwohnern in unmittelbarer Nähe war das zu viel. Sie hatten deswegen Einwendungen gegen den Bebauungsplan erhoben - letztlich aber vergebens.

Geplant ist nun, parallel zur Straße drei größere Häuserblocks mit Wohnungen zu errichten. Diese Gebäude haben noch eine weitere Funktion: Sie sollen wie eine Art Lärmschutzwand wirken, die den Straßenlärm abfängt. Das wiederum kommt den künftigen Bewohnern der acht Einfamilienhäuser zugute, die weiter unten am Bach entstehen sollen. Geplant sind außerdem 58 Tiefgaragenstellplätze für das gesamte Gebiet.

Einer der Knackpunkte im Gemeinderat war mit der Sozialbauverpflichtung verknüpft, die seit Anfang 2018 gilt. Die Mehrheit der Ratsmitglieder hatte vehement gefordert, dass diese Verpflichtung auch schon am Wangerhaldenbach gelten solle. Der Bauträger war schließlich freiwillig bereit, fünf Wohnungen preisgünstiger anzubieten. Andreas Volz