Kirchheim

Zahl der Eigentümer wächst

Eigentum 200 Menschen kommen zur Mitgliederversammlung von Haus und Grund in die Kirchheimer Stadthalle.

Kirchheim. Über schwindende Mitgliederzahlen kann Haus und Grund sich nicht beklagen. „Ende 2017 hatte der Verein 2 410 Mitglieder, ein Spitzenwert seit dem Bestehen des Vereins“, sagte Reinhard Spieth, Erster Vorsitzender des Eigentümervereins. Zudem seien 2018 bereits 82 neue Mitglieder eingetreten. Die Beratungsgespräche zu Themen wie Mietrecht oder Abrechnung von Nebenkosten sind entsprechend gut besucht.

Im Hinblick auf das Thema bezahlbarer Wohnraum seien die Zeiten vor allem für junge Familien und Geringverdiener schwierig, sagte Spieth. In Kirchheim und Umgebung werde es immer schwerer, Mietwohnungen zu finden. „Allein durch Innenverdichtung ist dieser Wohnungsmangel nicht zu beheben. Wir benötigen deshalb die Erschließung von Flächen im Außenbereich“, sagte Reinhard Spieth. Er forderte eine Entbürokratisierung bei der Landesbauordnung.

Andreas Schwarz, Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag von Baden-Württemberg, stellte Ideen für bezahl- und finanzierbares Wohnen vor. „Eine Familie mit zwei Kindern muss unter Umständen viele Monate nach einer geeigneten Wohnung suchen. Das müssen wir ändern“, sagte der Landtagsabgeordnete. Deshalb investiere die Landesregierung in den kommenden beiden Jahren eine Viertelmilliarde Euro in die Wohnraumförderung. Über 20 000 Wohnungen würden gefördert. Da der Schwerpunkt mit 180 Millionen Euro auf den sozialen Mietwohnungsbau entfalle, entstehe bezahlbarer Wohnraum für alle.

Laut Andreas Schwarz könnten auch Kommunen lenkend eingreifen. 2016 habe er als Stadtrat in Kirchheim beantragt, dass sich die Stadt Kirchheim eine Sozialbauverpflichtung gibt. Im Januar 2018 sei diese in Kraft getreten. Auf Grundstücken, auf denen neues Baurecht geschaffen werde, seien Investoren und Bauträger zur Errichtung von 15 Prozent Sozialwohnungen verpflichtet. Da sich in der wirtschaftsstarken Region Stuttgart inzwischen auch Familien mit mittleren Einkommen schwertun, bezahlbaren Wohnraum zu finden, habe die grün-schwarze Landesregierung die Einkommensgrenze für Familien, die einen Anspruch auf verbilligten Wohnraum haben, um zehn Prozent auf ein Bruttoeinkommen von 66 000 Euro erhöht. Ebenso seien die Einkommensgrenzen angehoben worden, durch die Familien beim Wohnungskauf einen Anspruch auf staatliche Förderung haben. ps