Kirchheim

Zum 18. soll James Bond gratulieren

Sommernachtskino Die Planungen sind bereits am Laufen – nicht nur für das kommende Jahr, sondern auch gleich für das kommende Jahrzehnt. Von Andreas Volz

Sommernachtskino von oben: Schon am frühen Abend sind die Reihen gut gefüllt.Foto: Carsten Riedl
Sommernachtskino von oben: Schon am frühen Abend sind die Reihen gut gefüllt. Foto: Carsten Riedl

Keine zehn Monate mehr, dann läuft das 18. Sommernachtskino in Kirchheim. Veranstalter Reimund Fischer steckt schon voller Vorfreude: „Es gibt mit Sicherheit ein tolles Programm zu unserem Volljährigen.“ Er selbst hat sich zwar noch nicht um die Neuheiten für 2020 gekümmert, dafür aber waren seine Team-Kollegen auf der Film-Messe in Leipzig. „Gesetzt ist auf jeden Fall James Bond“, verrät er. Im April soll „Keine Zeit zu sterben“ in die Kinos kommen - der 25. Bond-Film. Vier Monate später flimmert Daniel Craig dann bereits als jamaikanischer 007-Unruheständler über die Leinwand auf dem Kirchheimer Martinskirchplatz. Noch einen weiteren Filmtipp kann Reimund Fischer bereits geben: „Wir zeigen auch ,Die Känguru-Chroniken‘, die im März rauskommen.“

Veränderungen hat der Open-Air-Kino-Betreiber in knapp 18 Jahren schon zur Genüge erlebt. „Anfangs haben wir noch mit dem Auto die Filmrollen transportiert“, erinnert er sich. Inzwischen dominiert die Digitalisierung auch längst den Kartenvorverkauf. Früher oder später werden selbst die traditionellen Filmtickets dem Fortschritt zum Opfer fallen: „Die Digitalisierung kommt auch am Einlass, da bin ich mir sicher. Bis dahin brauchen wir aber zuverlässiges WLAN auf dem Kirchplatz.“

Die Kooperation mit der Stadtverwaltung bezeichnet Reimund Fischer als vorbildlich. Auch Befürchtungen wegen des geplanten Kornhaus-Umbaus hat ihm Bürgermeister Günter Riemer bereits genommen: „Er hat mir zugesichert, dass wir das gemeinsam besprechen. Die Baustelle soll das Sommernachtskino so wenig wie möglich belasten.“ Für Reimund Fischer ist auch das ein Zeichen dafür, dass sein Kirchheimer Sommernachtskino „erwachsen“ geworden ist: „Unser Angebot wird als großer Mehrwert für Kirchheim betrachtet.“

In der abgelaufenen Saison konnte sich das gesamte Team über neun ausverkaufte Abende freuen: „Yesterday“, „Leberkäsjunkie“ und „Fischerman’s Friend“ sowie die drei Filme, die gleich zwei Mal liefen: „25 km/h“, „Bohemian Rhapsody“ und „Der Junge muss an die frische Luft“. Nur wenige Filme waren schwach besucht, was dann unter anderem am Regen lag.

Die Massen anzulocken, ist nach wie vor Reimund Fischers Ziel. Er will den Martinskirchplatz noch auf Jahre hinaus bespielen - „solange sich an den bisherigen guten Rahmenbedingungen nichts Grundlegendes ändert“.

Die halbe Million als Etappenziel

Reimund Fischers Traum zum 30-Jährigen: „Sollte es uns gelingen, bis dahin eine halbe Million Menschen auf den Kirchplatz gebracht zu haben, dann wäre das eine ganz große Sache. Aktuell sind wir schon bei über 250 000.“ Was ihn selbst motiviert, immer weiterzumachen, beschreibt er folgendermaßen: „Es geht darum, Zigtausende oder gar Hunderttausende zum Weinen und zum Lachen zu bringen. Gemeinsam mit tausend anderen einen Film auf dem Martinskirchplatz zu sehen, das reißt einen schon mit.“

Wichtig sei auch, dass das Gesamtpaket stimmt: Service, Gastronomie, das besondere Flair der lauen Sommernacht. „Am Ende müssen die Leute nach Hause gehen und sagen können - ,es hat sich wieder einmal gelohnt‘.“

Im Idealfall waren es im vergangenen August 16 800 Menschen, die den Martinskirchplatz mit einem solch stimmigen Gefühl verlassen haben. Mit dieser Besucherzahl ist Reimund Fischer hochzufrieden, liegt sie doch nur um 800 unterhalb der bisherigen Rekordmarke.

Einer Gruppe zumindest hat es im Sommernachtskino so gut gefallen, dass sie spontan zugesagt hat, auch nächstes Jahr wieder dabei zu sein: Der Daimler-Chor hat bereits für den vorletzten Sommernachtskino­abend 2020 zugesagt - für Samstag, 29. August.