Einmal über einen spitzen Stein gefahren und schon ist der Reifen platt und man kann sein Fahrrad nach Hause schieben. Mit einem Ersatzschlauch, dem richtigen Werkzeug und dem entsprechenden Know-how muss so eine Panne allerdings nicht gleich das Ende der Radtour bedeuten. Im Café Sammel-Tasse des Bürgertreffs konnten sich zehn Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf diese Situation vorbereiten.
Der Bürger-Treff ist eine Begegnungsstätte für Kirchheimerinnen und Kirchheimer, aber auch Menschen aus der Umgebung. Dort finden regelmäßig Kurse statt, die Menschen miteinander in Kontakt bringen, aber auch Kurse, die Hilfestellung in unterschiedlichen Lebenssituationen bieten. Zudem werden im Bürger-Treff auch viele Sportkurse angeboten. Passend zum Radsport übte Referent Rainer Hahnemann mit den Teilnehmern, wie man die missliche Situation einer Reifenpanne bewältigen kann, wie man einen Reifen montiert und was man bei einem Radausflug dabeihaben sollte, um für den Notfall gerüstet zu sein.
Dass die Reifenpanne von Rainer Hahnemann in den Fokus des Kurses gestellt wurde, kommt nicht von ungefähr, treten solche Probleme doch erfahrungsgemäß bei Ausflügen am häufigsten auf. Und Hahnemann nahm gleich zu Anfang des Kurses dem Schreckgespenst Reifenpanne die Brisanz: „Reifenmontage ist reine Übungssache“, beruhigte er. Seine Fahrräder hätte er noch nie in die Reparatur geben müssen, da er alles immer selbst in die Hand nehme, und er ergänzte, dass ein Schlauch und eine Luftpumpe für ihn das Wichtigste im Handgepäck seien: „Damit kommt man im Notfall immer durch“, erklärte er. Allerdings: Ein richtiges „Pannenpäckle“ für einen größeren Ausflug empfehle er trotzdem. In so ein gut ausgestattetes Päckchen gehören für ihn Handschuhe, Flickzeug, Hebelwerkzeug und ein Reserveschlauch.
Platter Reifen – was tun?
„Zuerst einmal sollte man schauen, ob das Ventil am Reifen zu locker ist und deshalb die Luft herausgeht. Eventuell steckt aber auch etwas im Reifen, ein Nagel oder eine Schraube, die herausgezogen werden müssen“, rät Rainer Hahnemann. Zudem zeigte er, wie man an einem freigelegten Schlauch in Detektivarbeit das Loch buchstäblich „erschnüffeln“ kann. Er zeigte die Technik, wie man mit der „Spürnase“ sich entlang des Schlauches bewegt, um den Luftzug zu erspüren und die kaputte Stelle zu finden. Als Alternative helfe auch das Wasserbad für den Schlauch, wo sich der Riss durch Luftblasen im Wasser bemerkbar macht.
Nach der Theorie ging es dann an die Praxis: Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen halfen sich gegenseitig bei der Reifenmontage und schauten sich zudem verschiedene Probleme der Fahrräder genauer an. „Ich hab den Kurs für den Fall der Fälle gemacht“, erzählt Karl Strobel. Der Mountainbiker hatte bisher Glück und seit 20 Jahren noch nie eine Panne und das, obwohl er jedes Jahr rund 1000 Kilometer fährt.