Kirchheim

Zur Nachahmung empfohlen

Die Klasse 4a der Konrad-Widerholt-Grundschule spielt „Abu Hassan“ als Stabpuppenspiel

Aufführung von Puppentheater "Abu Hasan" im Rahmen der Jugendtheatertage in der Kirchheimer Stadtbücherei, Aufführung der 4a KW-

Aufführung des Puppentheaters "Abu Hasan" im Rahmen der Jugendtheatertage in der Kirchheimer Stadtbücherei. Foto: Carsten Riedl

Kirchheim. „Wir sind ein Dream-Team“, schwärmen die beiden Lehrerinnen der Klasse 4a der Konrad-Widerholt-Grundschule im Vorgespräch. Ohne ein Team wäre diese Unternehmung auch nicht zu stemmen. Klassenlehrerin Ute Eckert war vor allem für den Text zuständig, Ulrike Marquardt mit allen ihren Fächern Kunst, Werken und Musik im Einsatz. Aber natürlich gehören auch zum Team die Schülerinnen und Schüler. Sie haben schon bei der Stückwahl, der Textfassung und der Rollenverteilung mitgewirkt, und sie haben vor allem die Stabpuppen gebastelt. Geholfen habe auch der Hausmeister beim Kulissenbau, berichten die beiden Damen begeistert. Das ist alles andere als selbstverständlich. Unter diesen Voraussetzungen ist ein Unternehmen pädagogisch schon geglückt, egal, wie das Endprodukt aussieht.

Die Truppe stellte das Endprodukt mit Recht einer Öffentlichkeit vor. Ungefähr 70 Kinder anderer Grundschulen sahen in zwei Aufführungen im Vorlesesaal der Stadtbücherei im Rahmen des „Szenenwechsels“ der Kirchheimer Kinder- und Jugendtheaterwochen das Ergebnis der Teamarbeit.

Ausgewählt wurde von der Klasse 4a „Abu Hassan“, ursprünglich ein Märchen aus Tausendundeinernacht, dann gibt es eine Fassung in Form eines Singspiels von Carl Maria von Weber, gespielt wurde aber eine selbst erarbeitete, altersgerechte Textfassung. Zwei Erzählerinnen führen in die Handlung ein und überbrücken nicht gespielte Handlungspassagen. Das junge Publikum erfährt, dass im Orient ein junges Ehepaar in Geldnot ist, sich allerlei Tricks ausdenkt, um zu Geld zu kommen, aber schließlich durch die Großherzigkeit der Kalifin und des Kalifen aus ihrer misslichen Lage gerettet wird.

Gespielt wird in einem Holzgestell als Guckkastenbühne, die mit rotem Tuch ausgeschlagen und mit orientalischen Stickereien geschmückt ist. In diesem kleinen Raum sind nicht weniger als zwölf Spieler in wechselnder Besetzung tätig und führen die verschiedenartig ausgestatteten Puppen an Stäben vor. Die Spieler sprechen ihren Text über Mikro. Eingeleitet und aufgelockert wird das Spiel durch die Einspielung von orientalischer Musik und von Kostproben aus Carl Maria von Webers Singspiel.

Es war schön, zu sehen, dass sich Kinder auch heutzutage durch eine Guckkastenbühne faszinieren lassen. Auch die reichlich langen Umbaupausen führten zu keinem Spannungsabfall. „Zugabe“, tönte es am Schluss. Noch besser ist, selbst ein solches Projekt in Angriff zu nehmen.