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2018 war zu heiß und zu trocken

Landwirtschaft Die Wetterbilanz des Obst- und Gartenbauvereins Dettingen fällt für 2018 negativ aus. Dennoch gab es eine Rekordernte. Aber die Preise haben den Vereinsmitgliedern keine Freude bereitet.

Ertragreich war die Ernte nach dem heißen Sommer, aber die Preise waren im Keller.Foto: Dieter Ruoff
Ertragreich war die Ernte nach dem heißen Sommer, aber die Preise waren im Keller.Foto: Dieter Ruoff

Das Wetter spielte die Hauptrolle beim Jahresrückblick des Obst- und Gartenbauvereins Dettingen unter Teck bei seiner Mitgliederversammlung. Der Erste Vorsitzende Jürgen Schäfer erinnert zunächst an den Januar 2018, der mit Temperaturen, die selten unter den Gefrierpunkt fielen und mit viel Regen so gar nicht in das typische Bild eines Winters passte. „Ich hab mich zwar darüber gefreut, dass die Schneeschaufel weitestgehend in der Garage blieb. Nur hätte ich gewusst, was die nachfolgenden Monate noch an Niederschlag bringen, hätte ich doch lieber das ein oder andere Mal geschippt“, sagt der Vorsitzende. Denn die wurden ausgesprochen trocken.

Zunächst begann der März mit Nachttemperaturen von unter minus zehn Grad und bot tagsüber bis 15 Grad plus. Der April zeigte sich von seiner schönsten Seite - mit viel Sonne und wenig Regen. Dennoch waren April und Mai viel zu trocken. Im Juni, Juli und August gab es reichlich Sonnenstunden und Temperaturen von über 35 Grad und nur vereinzelt Niederschläge, dann aber mit kurzen Gewittern und Starkregen. Der September war auch noch hochsommerlich, sehr warm und leider auch sehr trocken, erinnert sich Jürgen Schäfer. An die Obsternte im T-Shirt bei 25 Grad könnte man sich gewöhnen, an die Preise von sechs Euro pro Doppelzentner leider nicht. „Es sind Rahmenbedingungen, die nicht nur unwirtschaftlich sind, sondern die Arbeit auf dem eigenen Stückle nicht würdigen“, sagt der Vorsitzende.

Selten habe ich mich mal über Niederschlag so gefreut wie im Dezember, so Jürgen Schäfer, denn dieser hat im Gegensatz zu den vorhergehenden Monaten mal den langjährigen Durchschnitt übertroffen. Fazit des vergangenen Wetterjahres: viel zu warm und viel zu trocken. Noch nie gab es im Durchschnitt ein so heißes Jahr wie 2018. Der Klimawandel schreitet weiter voran und die Natur zeigt die entsprechenden Auswirkungen.

In diesen Zusammenhang passte auch das fachliche Leitthema des Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft BW (LOGL) zu den Wildbienen. Der LOGL will damit auf die Bestäubungsleistung im Obst- und Gartenbau und die faszinierende Lebensweise einer schützenswerten Tiergruppe aufmerksam machen. In einer aufgeräumten Landschaft verschwinden die lebensnotwendigen Nistplätze zunehmend und die ärmer werdende Flora macht es für Wildbienen immer schwieriger, Nahrung zu finden. Mit dem Verzicht auf bienengefährliche Pflanzenschutzmittel und eine bunte Gartengestaltung mit Wildpflanzen sowie der Anbringung von Nisthilfen kann den Wildbienen geholfen werden.pm