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Abwasserfreie Werkstatt im Fokus

Kraftfahrzeughandwerk stellt genügend Ausbildungsplätze

Bei der Mitgliederversammlung der Kraftfahrzeuginnung in der Kirchheimer Stadthalle wurde kompetent zum berufsspezifischen Geschehen informiert. Uwe Schade referierte über das Thema „Die abwasserfreie Werkstatt“ und gab Tipps für die Werkstattinhaber.

Kirchheim. Innungsobermeister Konstantin Lepadusch konnte an die 100 Gäste begrüßen. Er wies sogleich auf die 106 neuen Berufsfachschüler an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule hin, die jetzt ihre Ausbildung beginnen. Offen ging der Innungsobermeister auf Strukturprobleme ein. Noch gäbe es genügend Bewerber für die Kraftfahrzeugberufe. Damit dies so bleibt, würde die Innung einen Großteil ihrer Aktivitäten für die Nachwuchswerbung verwenden. Lepadusch wies die Betriebe darauf hin, mit den Besuchern der einjährigen Berufsfachschule eine Vereinbarung über das freiwillige Zusatzpraktikum zu treffen. Dies sei wegen dem Mindestlohngesetz samt Aufzeichnungspflicht nötig, um „rechtssicher“ zu sein.

Bei den Berichten aus den Fachbereichen ergriff Vorstandsmitglied Dieter Angelmaier als erster das Wort. Im Juli hätten 50 Prüflinge die Zwischenprüfung und neun Auszubildende die vorgezogene Gesellenprüfung bei den Mechatronikern bestanden. Angelmaier bemängelte, dass das Ergebnis der Zwischenprüfung deutlich unter dem Niveau der Vorjahre liegt. Er bat die Ausbildungsbetriebe, die jungen Leute zu unterstützen und auf die tadellose Führung des „Autofachmanns“ durch die Auszubildenden zu achten.

Auf die Ausbildung der Automobilkaufleute an der Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schule in Kirchheim ging Gerhard Angelmaier ein. Es sei erfreulich, dass zum Schuljahresbeginn zwei neue Klassen mit zusammen 31 Schülern eingerichtet wurden.

Den aktuellen Leitfaden zur Abgasuntersuchung stellte stellvertretender Obermeister Karl Boßler vor. Nunmehr gäbe es neue Regelungen, wie die verkürzte Prüfprozedur für alle Fahrzeuge mit Dieselmotor. Zudem bat Boßler die Mitglieder eindringlich, sich Gedanken darüber zu machen, welche Maßnahmen die zuweilen unbefriedigende Kommunikation zwischen Betrieben und der Innung verbessern könnten.

Während Vorstandsmitglied Wolfgang Groß über anstehende Weiterbildungskurse wie die Gefahrgutschulung informierte, lud Uwe Diez als Vertreter der Freien Werkstätten zur Fachtagung nach Würzburg ein.

Auf einige Aktivitäten bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit konnte Hansjörg Russ verweisen. Die Lossprechungsfeier im Wernauer Quadrium sei sehr gut besucht gewesen, und auch der „Tag des Handwerks“ habe Eindruck hinterlassen. Beim Tagesordnungspunkt „Gebührenverzeichnis“ beschloss die Versammlung einstimmig, dass die seit März 2012 geltenden Gebührensätze moderat angepasst werden.

Uwe Schade ging in seinem Vortrag „Die abwasserfreie Werkstatt“ detailliert auf betriebliche Problemstellungen ein. Er skizzierte die „ideale“ Werkstätte mit Schlammfang, Ölabscheider, Entnahmebecken und dergleichen. Schade zeigte die Bandbreite auf, die von geschlossenen Systemen einerseits bis zum Zugang sanitärer Abwässer in den Schmutzwasserkanal andererseits reichten.

Für hervorragende Leistungen bei der Gesellenprüfung im Beruf Kraftfahrzeug-Mechatroniker durfte Obermeister Diez aus Lenningen, Marc Gall aus Ohmden, Marco Maier aus Schlierbach und Oliver Spengel aus Unterensingen auszeichnen. Ein Film über Marc Gall und seinen Audi-Ausbildungsbetrieb in der Kirchheimer Sudetenstraße ergänzte die Ehrung.

Unter Verschiedenes warb Eberhard Russ für das Projekt „Soziales Lernen mit Auszubildenden“. Dieses Vorhaben habe der Rotary Club Kirchheim-Nürtingen anlässlich seines 50-jährigen Bestehens ins Leben gerufen. Es solle in Zusammenarbeit mit der Samariterstiftung Nürtingen eine Hospitanz von jungen Leuten in Heimen ermöglichen.

In seinem Grußwort warb Studiendirektor Friedemann Högerle von der Berufsschule um den Schüleraustausch mit der polnischen Stadt Pruszkow. . Beim anschließenden Ständerling mit Imbiss konnten sich die Innungsmitglieder und Gäste austauschen.