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Ängste abbauenNachgefragt

Die Schüler der Max-Eyth-Schule müssen woanders turnen. Schulleiter Jochen Schade erklärt im Interview das große Verständnis und warum er „Pass.Wort“ auf seinem Schulhof wollte.

Warum zeigen Sie „Pass.Worte“ Ihren Schülern?

JOCHEN SCHADE: Die Flüchtlingslawine löst sehr viele Ängste aus. Aber es gibt zahlreiche Beispiele, wo die Skepsis sehr schnell weicht, wenn direkter Kontakt da ist. In dem Theaterstück wird ein Flüchtlingsschicksal von einem Jugendlichen gezeigt. Die Berührung zwischen Schüler und dem Flüchtling findet ganz spürbar statt. Wir müssen verstehen, dass diese Menschen nicht hier sind, um uns etwas wegzunehmen, sondern um als Menschen leben zu können.

Die Max-Eyth-Schule ist durch die Belegung der Kreissporthalle besonders von der Situation betroffen: Wie gehen die Schüler damit um?

SCHADE: Die Schüler bringen dafür großes Verständnis auf. Lehrer und Stadt haben Ausweichmöglichkeiten gefunden, sodass für unsere Schüler kein Nachteil entsteht.

Gibt es im Alltag viel Kontakt zwischen Schülern und Flüchtlingen?

SCHADE: Wir haben in diesem Jahr die zweite Vorbereitungsklasse für Flüchtlinge eröffnet. Neben der sprachlichen Barriere gilt es auch kulturelle Probleme zwischen den Jugendlichen abzubauen. In den Pausen sitzen die Vorbereitungs-Schüler schon einmal mit anderen zusammen. Aber noch überwiegt bei den meisten die stille Beschäftigung mit dem Smartphone. Vielleicht ändert sich das mit besseren Sprachkenntnissen.