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Allgemeine Infos zur Organtransplantation

Im Jahr 2016 wurden in Deutschland 826 Lebern transplantiert, in Baden-Württemberg waren es 97 Lebern. Die Wartezeit auf ein Organ fällt für Patienten unterschiedlich aus, da sich die Zuteilung der Spenderorgane an medizinischen Kriterien orientiert, wie Dr. Carl-Ludwig Fischer-Fröhlich, Koordinator für die Region Baden-Württemberg der Deutschen Stiftung für Organtransplantation, erklärt.

„Acht von zehn Bundesbürgern stehen der Organspende positiv gegenüber, das belegt die Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Wir wünschen uns jedoch, dass noch mehr Menschen ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis festhalten“, so Fischer-Fröhlich.

In Deutschland warten über 10 000 schwerkranke Patienten auf eine Organtransplantation. Doch nur 857 Menschen haben 2016 nach ihrem Tod Organe gespendet. „Damit bleibt die Zahl der Organspender zwar auf dem Niveau der Vorjahre, die Situation ist aber für die Patienten auf den Wartelisten sehr belastend.“ Gerade aus Fürsorge gegenüber den Angehörigen ist es sinnvoll, eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen. Diese sollte dann im Organspendeausweis dokumentiert werden.

Transplantiert werden können Herz, Lunge, Niere, Leber, Pankreas und Dünndarm. Am häufigsten werden in Deutschland Nieren transplantiert. Dabei gibt es für die Organspende keine fest stehende Altersgrenze: „Entscheidend ist der Zustand der Organe.“

Die Chancen, dass der Körper eine transplantierte Leber gut annimmt, sind relativ hoch. „Immunologisch ist die Leber ein besonderes Organ, was in Einzelfällen dazu führt, dass Abstoßungen seltener vorkommen.“ Laut den Eurotransplant-Zahlen für 2015 waren die häufigsten Ursachen, weshalb eine Leber transplantiert werden musste, eine Leberfibrose (stark vermehrter Bindegewebsanteil) oder eine Leberzirrhose.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet Informationsmaterialien, die man auch kostenfrei auf www.bzga.de/themenschwerpunkte/organ-gewebespende bestellen kann. Außerdem ist das Infotelefon unter der Nummer 08 00/90 40 erster Ansprechpartner für Fragen rund um das Thema Organspende. eis