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Amnesty International bittet um Briefe

Hilfsaktion Drei Fälle in Burundi, den USA und Ägypten bereiten Menschenrechtlern Sorgen.

Kirchheim. Die Kirchheimer Gruppe von Amnesty International bittet im August um Briefe für drei Menschen aus Burundi, den USA und Ägypten, die wegen ihres Kampfes für Menschenrechte in ihren Ländern verfolgt werden.

Esdras Ndikumana, ein bekannter burundischer Journalist, wurde Anfang August 2015 vom Geheimdienst festgenommen, als er den Ort eines Anschlags fotografierte, bei dem General Adolphe Nshimirimana getötet wurde. Nach seiner Freilassung schilderte er Amnesty International, was geschehen war: „Sie schlugen mich immer wieder, über lange Zeit, dabei setzten sie Schlagstöcke und Stahlrohre ein.“ Weil er um sein Leben und das seiner Familie fürchtete, floh Esdras Ndikumana nach Frankreich, wo er einen Asylantrag stellte. Mitte August 2015 versprach Präsident Pierre Nkurunziza, die Foltervorwürfe untersuchen zu lassen. Dies ist jedoch bis heute nicht geschehen.

Alejandra ist eine 43-jährige Transfrau aus El Salvador. In ihrem Heimatland war sie als Kosmetikerin tätig und engagierte sich für Menschenrechte. Aufgrund ihrer Geschlechtsidentität als Transfrau wurde sie zwischen 2013 und 2016 immer wieder von Mitgliedern einer Gang angegriffen und sexuell genötigt. Sie floh schließlich in die USA und beantragte Asyl, dies wurde jedoch abgelehnt. Ihr Rechtsbeistand legte Rechtsmittel gegen die Entscheidung ein. Bis zum Ende des Berufungsverfahrens muss Alejandra vor der Abschiebung geschützt werden. Ein Antrag auf Haftentlassung aus humanitären Gründen wurde von den Behörden bereits zum zweiten Mal abgelehnt.

Ende Juni verlängerte ein Gericht die Haftanordnung für Hanan Badr el-Din um 45 Tage. Sie befindet sich schon seit mehr als einem Jahr in Haft. Die ägyptischen Behörden hatten die Menschenrechtlerin im Mai 2017 unter dem Vorwurf festgenommen, einer verbotenen Vereinigung anzugehören. Im Dezember 2017 forderten weltweit Tausende Menschen beim Amnesty-Briefmarathon die Freilassung von Hanan Badr el-Din. Im Februar 2018 startete Amnesty eine Eilaktion für sie, da ihr medizinische Versorgung verweigert wurde. Am 22. Februar erhielt sie die benötigten Medikamente.pm

4 Die fertig formulierten Briefe können im Welt-Laden in der Dettinger Straße in Kirchheim abgeholt werden.