Weilheim · Lenningen · Umland

Arbeitsmarkt bleibt weiter stabil

Beschäftigung Die Arbeitslosenquote bleibt trotz schwieriger Rahmenbedingungen konstant. Betriebe melden aber weniger offene Stellen.

Fachkräfte sind noch immer gefragt, doch insgesamt sind viele Unternehmen mit der Ausschreibung offener Stellen etwas zurückhaltend. Archivfoto: Carsten Riedl

Der Arbeitsmarkt zeigt eine erfreulich hohe Stabilität. Die Arbeitslosigkeit ist zum Jahresende erneut geringfügig gesunken, bei manchen Personengruppen wie unter 25-Jährigen oder auch schwerbehinderten Menschen sogar überdurchschnittlich“, erklärt Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen. „Und das, obwohl der Arbeitsmarkt unter starken Einflüssen wie dem Ukraine-Krieg, der Ener­giepreisentwicklung oder Material- und Lieferengpässen steht“, sagt Käppel. Man sehe bei den Unternehmen allerdings eine gewisse Zurückhaltung bei der Einstellung neuen Personals. Das sei der Unsicherheit geschuldet, wie sich die weltweite Entwicklung weiter auswirke. Besonders im Vorjahresvergleich hätten laut Käppel Betriebe jetzt weniger Stellen gemeldet.

Insgesamt waren 16 511 Frauen und Männer auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz und arbeitslos gemeldet. Das sind um 0,3 Prozent weniger als im November, aber 4,5 Prozent mehr als im Dezember des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 3,7 Prozent.

Zum Jahreswechsel hat das Bürgergeld das Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld abgelöst. Das Bürgergeld wird in zwei Schritten eingeführt und von den Jobcentern ausbezahlt. Die ab Januar dieses Jahres erhöhten Regelbedarfe wurden pünktlich und automatisiert ausbezahlt. Anlässlich der Einführung des Bürgergeldes muss kein neuer Antrag gestellt werden. Endet jedoch der Zeitraum der Bewilligung, muss – wie bereits in der Vergangenheit – ein Weiterbewilligungsantrag gestellt werden. In einem zweiten Schritt werden Mitte des Jahres neue Regelungen zu Weiterbildung und Qualifizierung eingeführt.

Im Landkreis Esslingen waren im Dezember insgesamt 10 579 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind ein Prozent weniger als im November, aber 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote betrug im gesamten Agentursbereich 3,5 Prozent, in Esslingen lag sie bei 3,7 Prozent, in Kirchheim bei 3,4 Prozent, in Leinfelden-Echterdingen bei 3,1 Prozent und in Nürtingen bei 3,3 Prozent.

Im Dezember waren 231 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet, also 0,4 Prozent weniger als vor einem Monat, aber 44,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ähnlich verhält es sich bei jungen Menschen unter 25 Jahren. Hier waren es 1217 Arbeitslose, also 1,3 Prozent weniger als im Vormonat, aber 13,6 Prozent mehr als im Dezember des Vorjahres. Erfreulicher sieht es bei den 50-jährigen und älteren Arbeitslosen aus. Im Vergleich zum Vormonat ergab sich ein Minus um 1,4 Prozent, verglichen zum Vorjahres-Dezember ein marginales Plus von lediglich 0,9 Prozent. Besonders sieht die Entwicklung bei den Langzeitarbeitslosen aus. Sie nahmen gegenüber dem Vormonat um 1,9 Prozent ab, zum Vorjahr sogar um 18,6 Prozent. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den arbeitslosen schwerbehinderten Menschen. Hier ist die Quote um 3,4 Prozent zum Vormonat gesunken, verglichen mit dem Vorjahresmonat waren 3,9 Prozent weniger arbeitslos gemeldet.

Allerdings schwächelt das Angebot an offenen Stellen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im Dezember 7938 Stellen zur Besetzung gemeldet. Das sind 5,5 Prozent weniger als im November und 11,7 Prozent weniger als im Dezember des Vorjahres.

Im Dezember verbleiben die Neu-Anzeigen für Kurzarbeitergeld im Agenturbezirk weiter auf einem niedrigen Niveau. Neue Anzeigen stehen vor allem im Zusammenhang mit der aktuellen Lieferketten- und Rohstoffproblematik sowie im Kontext der Energiepreise. Die meisten Anträge kommen unter anderem aus dem Bereich der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen und dem Maschinenbau. aa