Weilheim · Lenningen · Umland

Auch bei 0,3 Promille kann die Pappe weg sein

Polizei gibt Ratschläge für eine sichere Fasnet und warnt Narren davor, angetrunken ins Auto zu steigen

In jüngster Zeit wächst die Angst vor großen Veranstaltungen und Menschenmengen. Zur Fasnetszeit stellt sich die Frage: Wie lässt es sich ausgelassen und zugleich sicher feiern? Die Polizei kündigt verstärkte Präsenz an und gibt Tipps, die den zahlreichen Veranstaltungen der Region zu einem reibungslosen Ablauf verhelfen sollen.

Ausgelassenheit gehört zur Fasnet, und Umzüge wie hier in Lenningen können auch heuer genossen werden. Vorsicht geboten ist vor
Ausgelassenheit gehört zur Fasnet, und Umzüge wie hier in Lenningen können auch heuer genossen werden. Vorsicht geboten ist vor allem beim Alkohol.Archiv-Foto: Jörg Bächle

Kirchheim. Spaß und Ausgelassenheit prägen traditionell die fünfte Jahreszeit. Damit das so bleibt und alle Narren und Feierlustigen die Zeit auch dieses Jahr unbekümmert verbringen können, nennt die Polizei wichtige Verhaltenstipps in Gefahrensituationen. Denn auch wenn die Polizisten die Veranstaltungen aufmerksam und mit merklich mehr Beamten begleiten, kann sich im Umfeld einzelner Besucher eine kritische Situation entwickeln. „Seien Sie deshalb stets aufmerksam. Meiden Sie Situationen, die zu Konflikten führen können. Und meiden Sie die Nähe von Personen oder Gruppen, die erkennbar provozieren, Das ist keine Feigheit, sondern Vernunft“, lautet der Rat der Fachleute.

Wer auf Menschen in einer Notlage stößt, soll helfen, darf sich dabei aber nicht selbst gefährden. Wichtig ist außerdem, sofort die Polizei zu rufen und sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen. Denn damit hilft man den Opfern. Sie melden sich oft selbst nicht, weil sie glauben, dass eine Strafanzeige „nichts bringen“ würde. Gerade dieses Verhalten führt jedoch dazu, dass die Polizei nicht reagieren kann. Straftaten sollten konsequent zur Anzeige gebracht werden. Nur dann hat die Polizei die Möglichkeit einzuschreiten und die Täter zu verfolgen. Sie kann Aufenthaltsverbote verhängen und somit weitere Straftaten verhindern.

Bleibt die Frage, ob dieses Jahr besonders Achtung geboten ist. Josef Hönes, als Pressesprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen auch für die Region um die Teck zuständig, äußert sich dazu vorsichtig. Die Leute seien sensibler, sagt er. Natürlich solle man darauf achten, mit wem man zusammen sei, Mädchen sollten nicht unbedingt alleine alkoholisiert unterwegs sein. „Aber das muss man eigentlich niemandem sagen“, fügt er mit Hinblick auf die tägliche Präsenz der Themen in den Medien hinzu. Es gelten generell die Schutzmaßnahmen, auf die die Polizei schon seit Jahren hinweist. Zum Beispiel soll man kein Getränk unbeaufsichtigt lassen.

Wie bei fast jeder Feier fließt auch bei der Fasnet reichlich Alkohol. Deshalb kann das Autofahren zum Problem werden. Feiern und fahren sei unbedingt klar zu trennen, erinnert das Polizeipräsidium. Denn: Alkohol ist immer noch eine der Hauptunfallursachen. Um schwerwiegenden Unfällen mit Verletzten oder Toten vorzubeugen, kündigt die Polizei verstärkte Kontrollen an. Es drohen hohe Strafen, Punkte oder sogar der Verlust des Führerscheins. „Kümmern Sie sich bereits im Vorfeld um die Frage, wie der Heimweg bewältigt wird“, raten die Beamten.

Auch den Irrglauben, unter der 0,5-Promille-Grenze immer auf der sicheren Seite zu sein, möchten die Polizisten aus dem Weg räumen: Wenn das Verhalten des Fahrers auf Fahruntüchtigkeit schließen lasse, würden auch 0,3 Promille ausreichen, um den Führerschein zu verlieren.