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Auf den Spuren von Frosch, Hase, Fuchs und Wildschwein

Natur Jäger bieten Hochdorfer Kindergartenkindern Einblicke in die Tierwelt des heimischen Waldes.

Hochdorf. Carl, Sarah und Jonas sind wahre Wald-Experten. Kein Wunder, gehören die drei Fünf- und Sechsjährigen doch zu den „Waldmäusen“, den derzeit 26 Kindern des Hochdorfer Waldkindergartens. Erkundungstouren im Wald gehören hier zum Tagesprogramm. „Wir haben Frösche, Hasen, einen Fuchs und Wildschweine gesehen“, erzählen die drei. Wie man sich im Wald richtig verhält, um die Bewohner nicht zu erschrecken oder ihnen gar zu schaden, haben sie auch schon gelernt: „Man muss immer leise sein, weil die Tiere im Sommer Junge haben und im Winter ihren Winterschlaf machen“, weiß Jonas.

Während der Großteil der Waldmäuse an diesem Vormittag noch unterwegs im nahe gelegenen Wald ist, haben Sarah, Carl, Jonas und ihre Erzieherin Jessica Schwinghammer Besuch von richtigen Profis: Die beiden neuen Hochdorfer Jagdpächter Simon Jakob und Kai-Uwe Herdtle schauten in allen Hochdorfer Kindergärten vorbei, um ihre vielseitigen Aufgaben als Jäger zu erklären. „Was macht eigentlich ein Jäger im Wald?“, fragt Simon Jakob in die Runde. „Er erschießt Tiere“, lautet die erste Antwort. Daraufhin erfuhren die Kinder, dass zu den Aufgaben des Jägers noch viel mehr gehört als die notwendigen Kontrollen der Tierbestände im Revier. Immer wieder gebe es zum Beispiel verletzte Tiere. „Wichtig ist, dass der Jäger in so einem Fall immer informiert wird. Auf keinen Fall darf man das Tier mitnehmen“, erklärt Simon Jakob. Im Landkreis Göppingen gibt es den Verein „SchwabenKitz“, der in Zusammenarbeit mit den Landwirten die Felder vor dem Mähen mittels Drohnen absucht, um solche Unfälle zu vermeiden. Ansprechpartner ist unter anderem Berndt Schuhmacher, der bei den Hochdorfer Kindergartenprojekttagen samt seinem Eislinger Waldmobil mit im Boot war. Betritt man dieses, findet man sich inmitten von gut 250 gefiederten und pelzigen heimischen Waldbewohnern. Die nach wie vor sehr lebendig wirkenden Präparate sollen Kindern die Möglichkeit geben, Wildtiere aus nächster Nähe kennenzulernen. Manche davon dürfen Carl, Jonas und Sarah sogar streicheln. „Der ist ja ganz weich“, tönt es begeistert nach dem vorsichtigen Berühren des Fuchses.

„Wir Jäger sehen uns als Bindeglied zwischen Mensch und Natur“, sagt Simon Jakob. Künftig wollen er und sein Kollege Kai-Uwe Herdtle jährlich Projekttage für die Hochdorfer Kindergartenkinder und ein Schülerferienprogramm sowie Waldexkursionen und Pilzerkundungstouren etablieren.Katja Eisenhardt

Der Jagdbezirk Hochdorf ist erreichbar unter jaeger-hochdorf@t-online.de und telefonisch unter 0 70 21/97 69 79.