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Auf gute Zusammenarbeit: Wirtschaftsförderin beim BDS

Saskia Klinger stellt sich beim Herbstempfang vor – Vorsitzender Steffen Kernstock nimmt Stellung zur aktuellen Politik

Herbstempfang des BDS im Schloss Kirchheim, Saskia Klinger Referat f?r Wirtschaftsf?rderung
Herbstempfang des BDS im Schloss Kirchheim, Saskia Klinger Referat f?r Wirtschaftsf?rderung

Der Bund der Selbstständigen (BDS) Kirchheim ist ein bedeutender Faktor in der lokalen Politik. Das zeigte beim Herbstempfang der Vorsitzende Steffen Kernstock auf, der unter anderem zur aktuellen Flüchtlingspolitik Stellung nahm. Und auch die neue Kirchheimer Wirtschaftsförderin Saskia Klinger sieht die „essenzielle Bedeutung des BDS für unsere Stadt“.

Andreas Volz

Kirchheim. Gerade mal zwei Wochen im Amt, stellte sich Saskia Klinger den BDS-Mitgliedern im Rundsaal des Schlosses als „frischgebackene Wirtschaftsförderin“ vor. Gebürtig aus Rosenheim – „was man aber nicht hört“ –, war sie beruflich mehr als sechs Jahre im „internationalen Projektmanagement, Schwerpunkt Nachhaltigkeit“ tätig, unter anderem in Nicaragua. Nunmehr wohnt sie mit Mann und zwei Kindern in Kirchheim und arbeitet im städtischen „Referat für Wirtschaftsförderung und Nachhaltige Stadtentwicklung“. Saskia Klinger sieht eine enge Verzahnung zwischen BDS und Stadtverwaltung: „Der BDS als lokaler Wirtschaftsverband erleichtert mir meine Arbeit sehr. Er ist eine Art Motor der regionalen Wirtschaftsförderung.“

Nur gemeinsam könnten Stadt und Wirtschaft die kommenden Herausforderungen meistern. Als eine dieser Zukunftsaufgaben bezeichnete sie den Aufbau einer Mittelstandsakademie, um Fachkräfte auszubilden, zu sichern und zu halten. Diese Akademie solle als „Wissensdrehscheibe“ fungieren, wobei die Zusammenarbeit zwischen Stadt und BDS in diesem Fall auch auf die Bildungsträger in der Stadt ausgedehnt werden soll.

Eine ihrer Aufgaben sieht die Wirtschaftsförderin auch in der Akquise von Fördermitteln. Ihr Referat sieht sie in diesem Sinn als „Service-Stelle“ für die Wirtschaft. Dazu zählt auch die Weiterentwicklung der weichen Standortfaktoren, die nicht nur das Arbeiten, sondern auch das Leben in Kirchheim betreffen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern helfen.

Der BDS-Vorsitzende Steffen Kernstock bestätigte aus seiner Sicht, dass der Verein vertrauensvoll mit der Stadt zusammenarbeitet, auch wenn die Ankündigung, die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer zu erhöhen, für ihn sehr überraschend gekommen sei. In künftigen Fällen werde der BDS aber frühzeitig in solche Pläne eingebunden. Das habe ihm die Stadt inzwischen zugesagt.

Von der Gewerbesteuer kam Steffen Kernstock auf die große Politik zu sprechen, die freilich auch in Kirchheim ihre Auswirkungen hat: Das Thema „Flüchtlinge“ sei sehr komplex und wichtig, „aber auch mit sehr vielen Ängsten belegt.“ Steffen Kernstock hat sich deshalb selbst ein Bild von den Menschen in Kirchheimer Flüchtlingsunterkünften gemacht. Sein Fazit: „Von den Menschen, die dort untergebracht sind, geht nicht mehr Gefahr aus als von jeder anderen Bevölkerungsgruppe.“

Dennoch stellte der BDS-Vorsitzende klar: „Wer sich nur ein wirtschaftlich besseres Leben verspricht, unsere Werte aber verachtet, hat hier kein Bleiberecht.“ Massenlager seien sicher nicht die richtige Lösung zur Integration, meinte er weiter und forderte deshalb: „Weitere und vor allem unangekündigte Zuweisungen von Flüchtlingen nach Kirchheim müssen gestoppt werden.“ Denn, so sagte er in Abwandlung eines bereits geflügelten Kanzlerinnen-Zitats: „So schaffen wir es nicht.“

Zu weiteren Themen, die Wirtschaft und Bevölkerung in gleicher Weise betreffen, nahm Steffen Kernstock ebenfalls Stellung und sagte zur Breitbandversorgung, dass diese im Zusammenhang mit dem neuen Gewerbegebiet Hegelesberg auch im Kruichling und in anderen Gewerbegebieten verbessert und ausgebaut werden müsse.

Im Rückblick auf das zu Ende gehende Vereinsjahr nannte Steffen Kernstock die BDS open 2014 mit dem Besuch von Ministerpräsident Winfried Kretschmann als einen besonderen Höhepunkt. An weiteren Aktivitäten zählte er auf: Business Lunch, Kamingespräch, Ausbildung im Handwerk, IHK-Berufsparcours, Betriebsbesichtigungen und die Existenzgründungsberatung.

Auch gesellige und sportliche Aktivitäten kommen beim BDS nicht zu kurz, ob es sich nun um Skiausfahrten, Golfturniere, Segeltörns oder den monatlichen BDS-Stammtisch handelt. In diesem Zusammenhang begrüßte Steffen Kernstock denn auch zwei Jung-Unternehmer als neue Mitglieder des Vereins: Felix Ungerer und Marc Schmidt, „die unbemerkt von der Welt hier in Kirchheim eine Revolution angezettelt haben – die Braurevolution.“