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Aufatmen an der Notzinger Grundschule

Schule Die Ruhe ist wieder eingekehrt. Nach einem Schuljahr ohne feste Leitung ist jetzt Susann Knapp offiziell in ihr Amt eingesetzt worden. Von Katja Eisenhardt

Ein Energieschub vom Kollegium: Susann Knapp freut sich über die gefüllte Schultüte, die ihr zur offiziellen Einsetzung als Rekt
Ein Energieschub vom Kollegium: Susann Knapp freut sich über die gefüllte Schultüte, die ihr zur offiziellen Einsetzung als Rektorin überreicht wurde. Foto: Katja Eisenhardt

Die kleine Notzinger Schule hat ein recht turbulentes Jahr hinter sich: Nachdem Schulleiterin Sybille Spieth zum Schuljahr 2017/18 nach Esslingen-Zell wechselte, standen die Bewerber für ihren Posten nicht gerade Schlange. Gabriele Seitz, Schulleiterin an der Grundschule in Ohmden, sprang schließlich kommissarisch ein - parallel zu ihrer eigentlichen Aufgabe. Für kurze Zeit übernahm dann noch die Ötlinger Grundschulrektorin Caroline Nick.

Deshalb schwang große Erleichterung mit bei den Reden zur offiziellen Einsetzung von Susann Knapp in der Notzinger Gemeindehalle. Jutta Callies aus dem Kollegium übernahm die Begrüßung: Zum Start der Sommerferien sei noch völlig unklar gewesen, wie es nach den sechs Wochen weitergehe. Umso glücklicher sei das Kollegium über die frohe Botschaft gewesen. Sehr froh über die nun gelungene Übergabe zeigte sich auch Dr. Corina Schimitzek, Leiterin des Nürtinger Schulamts. Immer wieder schön sei eine solche Einsetzung, besonders nach der gewissen Vakanzzeit. Gerade an kleinen Grundschulen wird es immer schwieriger, freie Schulleiterposten zu besetzen. Die Bezahlung ist im Vergleich zu größeren, weiterführenden Schulen geringer, die Anforderungen steigen dagegen stetig. „Das Land hat jetzt verstanden, dass Schulleiter keine Lehrkräfte sind, die ein bisschen Verwaltungsarbeit nebenher leisten, sondern pädagogisches Führungspersonal“, so die Schulamtsleiterin.

Das sei ein erster Schritt. Jetzt müsse sich das noch in einer besseren Bezahlung widerspiegeln. Als „Schule mit Profil“ bezeichnete sie den neuen Arbeitsplatz von Susann Knapp und zitierte aus den Leitsätzen: Achtsamkeit und eine gegenseitige Wertschätzung würden ebenso großgeschrieben wie das soziale Lernen und die individuelle Förderung der Kinder. Besonders wichtig für das Erreichen dieser Ziele sei eine gute Zusammenarbeit: „Schulleitung ist Teamarbeit in alle Richtungen.“ Das funktioniere in Notzingen. Susann Knapp sei genau die Richtige, um das weiterzuentwickeln. Als Schulleiter im 21. Jahrhundert müsse man sich an die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen anpassen, betonte Corina Schimitzek. Besonders die Vermittlung von grundlegenden Werten sei heutzutage mit Blick auf die zunehmenden Anfeindungen und Diskussionen über die sozialen Medien wichtiger denn je. Es sei der Spagat zwischen Fortschritt und Tradition, der herausfordere.

Schuldekanin Dorothee Moser hob die langjährige Erfahrung als engagierte Lehrerin und erprobte Konrektorin als besonders wertvoll für die neue Position hervor: „Leitung braucht Umsicht und Weitsicht, den Blick für den Menschen und die Sache, die Fähigkeit in die Zukunft zu denken und gleichzeitig Präsenz im Hier und Jetzt zu zeigen.“

„Nach dem turbulenten vergangenen Schuljahr haben wir Eltern uns gewünscht, dass eine neue Schulleitung wieder Ruhe reinbringt und das erfolgreiche Schiff der Notzinger Grundschule weiter auf Kurs hält. Das ist in Erfüllung gegangen“, sagte die Elternbeiratsvorsitzende Anke Rieforth. Susann Knapp sei „spürbar da“ und meistere ihre vielseitigen Aufgaben mit Bravour. So habe sie direkt dafür gesorgt, dass Stundenausfälle selten würden, indem sie ein Team an Krankheitsvertretern organisierte - darunter einige ehemalige, bereits pensionierte Kollegen.

Zwei zentrale Emotionen seien es, die sie auf ihrem aktuellen Weg begleiten, erklärte Susann Knapp: Dankbarkeit und Respekt. Die neue Aufgabe sei eine besondere Herausforderung. Ihr Ziel sei „ein reibungsloser, unaufgeregter Schulbetrieb, in dem die Schüler entsprechend ihrer Begabungen und Neigungen bestmöglich gefordert und gefördert werden“. Mit Unterstützung sämtlicher Mitarbeiter, der Eltern und der Gemeinde sei das zu schaffen.

Als Energieschub gab es vom Kollegium eine gefüllte Schultüte, einen Blumengruß hatte Bürgermeister Haumacher mitgebracht und zudem noch einen neuen Baum für den gefällten Vorgänger an der Schule: „Sie sollten mindestens so lange in Notzingen bleiben, bis der Stamm wieder so dick ist wie der alte“, so der Schultes.

Für den musikalischen Rahmen der Feier sorgte die Bläserklasse des Musikvereins Notzingen unter der Leitung von Thomas Ringhoffer sowie der Grundschulchor unter der Leitung von Stefanie Gehring.