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„Aufs falsche Pferd gesetzt“

Teilschließung Für die Arbeitsplätze bei Stama in Schlierbach sieht es schlecht aus.

Vor dem Aus: Der Schlierbacher Standort des Maschinenbauers Stama. Archiv-Foto: Carsten Riedl
Vor dem Aus: Der Schlierbacher Standort des Maschinenbauers Stama. Archiv-Foto: Carsten Riedl

Schlierbach. Beim Maschinenbauer Stama werden am Standort Schlierbach kommendes Jahr wohl allmählich die Lichter ausgehen. Das wurde Anfang der Woche noch einmal bei einer Versammlung deutlich, zu der Betriebsrat und IG Metall eingeladen hatten. Die Geschäftsführerin, Vanessa Hellwing von der Muttergesellschaft „Chiron Group“, war zwar ebenfalls vor Ort, ergriff aber nicht das Wort. Auch gegenüber den Medien wollte sich das Unternehmen am Montag nicht äußern.

„Das war eine emotionale Geschichte. Es geht hier nicht nur um den Verlust von Arbeitsplätzen, wir haben uns hier auch ein bisschen wie eine Familie gefühlt“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Jens Klarich am Telefon, während sich Martin Purschke von der IG Metall nach Aussagen von Anwesenden auf dem Podium etwas kämpferischer gab. Er plädierte für harte Verhandlungen zur Rettung von Arbeitsplätzen. „Mit dieser Entscheidung haben Sie aufs falsche Pferd gesetzt“, lautete das Schlusswort eines weiteren Betriebsrats gegenüber dem Management.

Jens Klarich geht inzwischen davon aus, dass ein sozialverträglicher Stellenabbau schwierig werden könnte, verspricht aber „das Bestmögliche“ für die Beschäftigten herauszuholen. Möglicherweise werde es aber mit den Gesprächen erst im September oder Oktober richtig losgehen. Klar ist währenddessen, dass die Schlierbacher Stama-Geschäftsführer Crispin Taylor und Dr. Guido Spachtholz zum 31. Juli aus dem Amt scheiden. Es soll unterschiedliche Vorstellungen zur Abwicklung geben, heißt es. Die Leitung übernimmt Chiron-Chefin Hellwing. Michael Maier