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Bauherren können in Notzingen nach Ostern loslegen

Neubaugebiet Punktlandung: „Hofäcker IV“ in Notzingen ist nach gut einem Jahr wie geplant erschlossen und wurde jetzt der Gemeinde übergeben. Unter anderem Eidechsen haben die Verzögerung verursacht. Von Katja Eisenhardt

Im Frühjahr rückten nach langer Planung endlich Bagger auf dem 2,6 Hektar großen Areal an, das im westlichen Teil Notzingens an die Bebauung im Hofacker- und Fasanenweg angrenzt. Zeitweise hatte das Neubaugebiet mit seinen insgesamt 41 Bauplätzen für vorwiegend Einfamilien- und Doppelhäuser sowie zwei Mehrfamilienhäusern auf der Kippe gestanden. 28 der Plätze gehören der Gemeinde, allein für diese gab es laut Bürgermeister Sven Haumacher stolze 378 Bewerber. Vergabekriterien sollten junge Familien in den Ort holen oder jene halten, die bereits in Notzingen wohnen. Blickte man sich unter den Häuslebauern um, die zur Feier des nächsten Meilensteins gekommen waren, hat das geklappt: „Ungefähr die Hälfte der 28 gemeindeeigenen Grundstücke ging an Notzinger“, berichtete Haumacher. 13 weitere blieben im Eigentum der früheren Grundstückseigentümer.

Zehn Jahre beschäftigt das Neubaugebiet bereits die Verwaltung. „In den Flächennutzungsplan aufgenommen wurde das Gebiet bereits vor gut 50 Jahren“, ergänzte Sven Haumacher. Die Einigung mit den Grundstückseigentümern brauchte Zeit. Für Verzögerungen sorgte dann die Umsiedlungsaktion artengeschützter Zauneidechsen. Ausgeklügelt werden musste zudem ein Oberflächen- und Gewässerrandstreifen. Was Starkregen angeht, ist für eine entsprechende Rückhaltung des Wassers gesorgt. 2017 konnte schließlich mit den Ausgleichsmaßnahmen begonnen werden. Im Juli 2020 stand dann der Satzungsbeschluss auf der Tagesordnung des Gemeinderats. „Das Ergebnis ist sehr gut geworden“, dankte Haumacher allen Beteiligten.

Neben Vertretern des Kirchheimer Ingenieurbüros Geoteck waren auch jene des Unterensinger Bauunternehmens Gerhard Schwenk, das für die Tiefbauarbeiten zuständig war, zugegen, ebenso wie vom Stuttgarter Büro Schreiberplan, das die Gestaltungsplanung – etwa für die Grünanlagen oder den Spielplatz – übernommen hatte. Benjamin Humpfer, einer der Geoteck-Geschäftsführer, ging auf die teils widrigen äußeren Umstände während der Erschließungsphase ein. Der Hochwasserschutz habe bei den Starkregenereignissen im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt, dass er seinen Zweck erfülle: „Rund zwei Millionen Liter Wasser können zurückgehalten und kontrolliert in den Kanal eingeleitet werden“, erläuterte Planer Christian Rauch. Insgesamt lägen die Erschließungskosten bei gut 1,7 Millionen netto.

Dank ging auch an die Anwohner, die seit einem Jahr mit einer Baustelle leben – was sich allzu schnell auch nicht ändern wird. „Fertig ist es erst, wenn die neuen Hauseigentümer eingezogen sind“, so Benjamin Humpfer. Jetzt stehen Pflanzarbeiten an, auch der Spielplatz wird erst freigegeben, wenn der Rasen eingesät ist.