Weilheim · Lenningen · Umland

Baustelle in Unterlenningen: Die Autos stauen sich bis Owen

Verkehr Pendlerinnen und Pendler wurden am Mittwoch im Lenninger Tal kalt erwischt. Eine Baustelle auf der B 465 in Unterlenningen beeinträchtigt den Verkehr voraussichtlich bis Ende nächster Woche. Von Anke Kirsammer

Auf die Baustelle in Unterlenningen waren Autofahrerinnen und Autofahrer nicht vorbereitet. Inzwischen wurden die Grünphasen verlängert. Foto: Carsten Riedl

Mancher Autofahrer hatte ein Déjà-vu-Erlebnis, als er am Mittwoch nach Feierabend ins Lenninger Tal fuhr. Von Owen an ging teilweise nichts mehr. Das Verkehrschaos erinnerte an den Oktober vergangenen Jahres, als während der Sperrung der B 297 in Brucken eine E-Ladesäule installiert wurde, die Fahrbahn deshalb zeitweise gesperrt war und sich die Autos bis Dettingen stauten.

 

An der Ampel kamen nur vier Autos durch.
Eine Pendlerin ärgerte sich wie viele andere über die Verkehrsregelung.

 

In Unterlenningen ist die B 465 auf Höhe der kleinen Brücke in Richtung Aldi seit Mittwoch nur halbseitig befahrbar, die Brücke selbst wurde komplett abgeriegelt. „Ich habe gegen 17 Uhr von Owen nach Oberlenningen eine halbe Stunde gebraucht“, sagt eine Pendlerin aufgebracht. „An der Ampel kamen nur vier Autos durch. Das reicht abends nicht“, betont sie. Weil kaum etwas vorwärtsging, seien manche bei Rot gefahren, es wurde versucht, auf den Radweg auszuweichen, andere nahmen gleich die Umleitung über die Alb.

Mit dem Fahrrad fein raus

Glück hatte, wer entgegen dem Strom unterwegs war: „Ich bin um 17.30 Uhr nach Kirchheim zum Sport gefahren“, erzählt Angela Renz aus Lenningen. „Da sind sie in der Gegenrichtung bis Owen gestanden.“ Auch Gaby Gosch war fein raus: „Ich war heute Morgen mit dem Fahrrad unterwegs und konnte an den Autos vorbeifahren“, erzählt sie am Donnerstagvormittag.

Der Lenninger Tiefbauamtsleiter Tobias Buck, der einige Anrufe verärgerter Bürgerinnen und Bürger abbekam, war wie die Polizei über die Baustelleneinrichtung überrascht. „Wir haben nur gewusst, dass das Albwerk von Freitag an den Kanal befahren will“, sagt er. Die Ankündigung der Baustelle durch das Straßenbauamt zu Beginn der Woche muss irgendwo im Rathaus hängengeblieben sein. Hubert Maier, Bereichsleiter Netze des Geislinger Albwerks erklärt: „Wir haben die verkehrsrechtliche Anordnung rechtzeitig beim Landratsamt Esslingen beantragt und genehmigen lassen.“ Auch der Baubeginn am Mittwoch sei fristgerecht eingereicht worden. Warum weder die Gemeinde noch die Polizei Bescheid wussten, könne er auf die Schnelle nicht ermitteln.

Das Bauvorhaben dauert voraussichtlich bis Ende nächster Woche. Im Zuge eines geplanten Wasserkraftwerks prüft das Albwerk, ob sich ein Kabel, das dort bereits länger liegt, dafür eignet.

Tobias Buck hofft, dass der Verkehr nun auch zu den Stoßzeiten besser fließt. „Die Ampel ist jetzt so geschaltet, dass zwölf bis 13 Fahrzeuge durchkommen“, sagt er. Verantwortlich für die Regelung sind das Straßenbauamt und die Tiefbaufirma.