Weilheim · Lenningen · Umland

Beeindruckende musikalische Vielfalt

Adventskonzert des Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasiums im Steingauzentrum

Kirchheim. Aristoteles hätte sicherlich seine Freude gehabt. „Die Stimmung ändert sich komplett, wenn man verschiedene Arten von Musik hört.“ So zitierte der neue Rektor des

Kai Sonntag

Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasiums, Georg Braun, den griechischen Philosophen sinngemäß. Anlass war das Adventskonzert der Schülerinnen und Schüler der unterschiedlichen Musik-AGs des Gymnasiums im voll besetzten Steingauzentrum.

Eineinhalb Stunden lang gaben die rund 200 jungen Musiker einen Einblick in das umfangreiche Musikprogramm, das an der Schule unterrichtet wird. Und in der Tat: Unterschiedliche Arten von Musik wurden reichlich dargeboten. Hier zeigt das Musikprofil des LUG seine Früchte: Schon in den unteren Klassen haben die Kinder mehr Musikunterricht als in einem „normalen“ Gymnasium. Ab der 8. Klasse können sie dann sogar Musik als Hauptfach wählen. Darüber hinaus gibt es eine Kooperation mit der Musikschule Kirchheim.

Kein Wunder, gibt es ein so vielfältiges Angebot an Möglichkeiten, dem musikalischen Interesse der Schülerinnen und Schüler Raum zu geben. Wie groß dieser Raum ist, zeigt sich beispielsweise darin, dass alleine sieben unterschiedliche Chöre auftraten. Das fängt an beim Unterstufenchor, geht über den Mittel- und Oberstufenchor und die Gruppe „Männersache“ bis hin zu einzelnen Stimmbildungsgruppen und der Gesangsklasse. Klare, helle Stimmen sind zu hören, der Gesangsunterricht in der Schule zeigt seine Wirkung. Quer durch die einzelnen Genres bewegen sich die Musikrichtungen. So haben die Kinder, passend zum bevorstehenden Fest, Weihnachtslieder und Gospels gesungen. Aber was heißt schon Weihnachtslieder? Wenn der Unterstufenchor „Maria durch ein Dornwald ging“ singt und dabei von einem Streicher-/Flötenquartett stimmungsvoll begleitet wird, dann hebt sich das deutlich ab von vielen sonst üblichen Weihnachtskonzerten. Leonie Saubermann an der Querflöte sowie Pia Glang, Franziska Köhler und Annemarie Schieper an den Streichinstrumenten konnten hier ihr Können unter Beweis stellen. Aber auch moderne Musik mit Soul- und Rockeinschlägen war zu hören. Die Stücke wechselten sich ab zwischen getragener Musik und temporeichen Rhythmen.

Dass im LUG keineswegs nur gesungen wird, zeigten zunächst das Blechbläserensemble und das Orchester. Die schuleigene Jazz- und Rock-Kombo begleitete den Mittel- und Oberstufenchor. Der bot einen Ausschnitt aus dem Rock-Oratorium „Everysmiling Liberty“ dar, das im Rahmen des LUG-Jubiläums 2016 aufgeführt wurde. Beeindruckend dabei die Soloeinlage von Shona Roe.

Nur erahnen lässt sich aus den vielfältigen Darbietungen, welches Engagement seitens der Lehrer erforderlich ist, um ein derartiges Programm auf die Beine zu stellen. Großartig, wie Daniel Bucher, David Schmid und Sebastian Auer sowie Paul Theis und Andrea Wahl von der Musikschule Kirchheim die einzelnen Gruppen auf ihre Auftritte vorbereiteten. Die große Ernsthaftigkeit, mit der die Lehrer ihre Aufgabe wahrnehmen, ihre Begeisterung an der Musik und an der Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern den Umgang mit den Instrumenten und der Stimme näherzubringen, sie zu inspirieren und ihre Kreativität zu fördern, sind sichtbar zutage getreten.

Als Highlight am Schluss trat die Big Band der Schule auf. Der Begriff ist durchaus wörtlich zu nehmen: Etwa 50 Schülerinnen und Schüler an Blasinstrumenten, Keyboards, Streichinstrumenten, Schlagzeug, Percussion und verschiedenen Gitarren sorgten mächtig für Stimmung im Saal und riefen große Begeisterung unter den Zuhörern hervor. Samuel Rothschink an der Posaune und Tobias Fahrt an der Trompete als Solisten hatten einen großen Auftritt. Nik­las Kuntz und Natalie Beck als Gesangssolisten konnten sich mit sehr schönen Darbietungen auszeichnen. Wunderbar, wie selbstsicher die jungen Musiker auf der Bühne stehen.

Schön war es anzuschauen, mit wie viel Spaß und mit welchem Eifer und Engagement die Kinder und Jugendlichen musizieren. Beeindruckend zu hören, auf welchem Niveau sich die Darbietungen bewegten. Die Zuhörer waren begeistert, der Stolz auf den Gesichtern der Eltern war nicht zu übersehen. Dementsprechend warm fiel der Applaus für die Schüler aus, den sie sich auch wahrlich verdient haben.