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Beim „Parkdruck“ hilft Gelassenheit

Die Baustelle in der Henriettenstraße erschwert das Parken im gesamten Viertel

Bedingt durch den Bahnhof, den samstäglichen Flohmarkt und das Berufsschulzentrum in der Nähe, ist das Parken zwischen Henriette
Bedingt durch den Bahnhof, den samstäglichen Flohmarkt und das Berufsschulzentrum in der Nähe, ist das Parken zwischen Henriettenstraße und Schöllkopfstraße immer schwierig. Verschärft wird es jetzt durch eine Baustelle.Foto: Genio Silviani

Die Baustelle in der Kirchheimer Henriettenstraße bringt mancherlei Belastungen mit sich – für die „normalen“ Autofahrer und noch viel mehr für die Anwohner. Extrem ist mitunter der „Parkdruck“ im gesamten Viertel zwischen Henrietten- und Schöllkopfstraße.

Andreas Volz

Kirchheim. Manche reagieren erstaunlich gelassen. „Am 13. April wurde bei uns gesperrt“, erzählt eine Anwohnerin. Von Anfang an sei klar, gewesen, „dass es eine Weile dauert und dass man in dieser Zeit schlecht parken kann“. Seither kann sie kein Auto mehr vor ihrem Haus in der Henriettenstraße abstellen – weder auf der Straße noch in der Einfahrt. Und trotzdem stellt sie fest: „Ich hätte es mir viel schlimmer vorgestellt.“

Natürlich sei die Situation „angespannt“. Aber die Mutter von kleinen Kindern hat dennoch viel Verständnis für die Bauarbeiten: „Da gab es auch viel Unvorhergesehenes, zum Beispiel bei der Kanalisation.“ Das könne dann mitunter auch länger dauern als vorgesehen. Aber sie sieht immer noch das positive Ergebnis: „Wir kriegen dafür eine schöne neue Straße.“

Besonders lobt sie die Arbeiter der Straßenbaufirma: „Die sind klasse. Die helfen mir auch, wenn ich was schleppen muss.“ Sie hätten sogar ihre Erde in den Garten getragen, die sie zum Anpflanzen gekauft hatte. Wer ihr allerdings leid tut, sind die älteren Menschen, die an der Straße zu Fuß unterwegs sind, mit Rollatoren. Für diese Menschen sei es sehr schwierig, während der Baustellenzeit mobil zu bleiben.

Sie selbst hat beim Parken keine allzu großen Probleme, und im Gegensatz zu manchen anderen Menschen ist sie auch nicht der Meinung, dass sie ein persönliches Recht auf einen Parkplatz am Straßenrand vor der eigenen Haustüre hat. Wenn sie allerdings Besuch erwartet hat, sei es in den vergangenen Wochen und Monaten schwieriger geworden. „Samstags ist es immer blöd“, sagt sie. Das liege dann meistens am Flohmarkt auf der anderen Seite der Schöllkopfstraße, beim Bahnhof. „Das beginnt morgens um 8 oder 9 Uhr, und erst irgendwann mittags lässt es wieder nach.“ Für diese Zeit lädt sie also niemanden ein, der mit dem Auto kommen müsste. Und ihr eigenes Auto bewegt sie samstags lieber auch nicht. Wenn sie schon mal einen Parkplatz gefunden hat, will sie ihn auch behalten.

Ein weiterer Anwohner geht ebenfalls einigermaßen locker mit der Situation um: der frühere CIK-Stadtrat Wolfgang Schuler. Er ist sogar doppelt betroffen. Zum einen wohnt er in der Henriettenstraße, und zum anderen liegt in der Henriettenstraße die Einfahrt zum Parkplatz des Steingau-Zentrums. Dort hat die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde ihr Domizil. Dieser Parkplatz sei bereits seit einem Monat nicht mehr erreichbar. Die Gemeindemitglieder müssten also weiter weg parken und zu Fuß ins Steingau-Zentrum gehen.

Auch Wolfgang Schulers Tiefgaragen-Einfahrt lässt sich nicht anfahren, wovon immerhin ein Dutzend Parteien betroffen sind. Für sein Wohnmobil hat er ebenfalls einen anderen Stellplatz suchen müssen – vorübergehend. Aber genau auf das Vorübergehende setzt er: „Das geht schon irgendwie vorbei.“ Wenn demnächst die Sommerferien beginnen, fallen die Autos von Schülern und Lehrern weg – „und danach sollen unsere Einfahrten wieder offen sein.“