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Betreuung am Limit

Eltern wünschen sich verlängerte Öffnungszeiten

In Dettingen sollen die Kindertagesstätten künftig bis 18 Uhr Betreuungsmöglichkeiten anbieten. Das jedenfalls ist der Wunsch einiger Eltern. Die Gemeinde will auf die Nachfrage reagieren, jedoch im kleineren Umfang als gefordert.

Dettingen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf lässt sich nur realisieren, wenn der Nachwuchs entsprechend den Arbeitszeiten der Eltern betreut werden kann. Oma und Opa fallen bei vielen Paaren inzwischen aus – sei es aus gesundheitlichen Gründen oder wegen der räumlichen Entfernung. Deshalb werden immer häufiger die Kommunen und Träger nachgefragt, ihre Öffnungszeiten anzupassen.

So auch in Dettingen. In der kinderreichen Gemeinde am Fuße der Teck hat man schon vor drei Jahren auf den wachsenden Bedarf reagiert und den Eltern ermöglicht, die Kinder schon ab 7 Uhr zu bringen. Nachmittags ist allerdings um 16 Uhr Schluss.

Zu früh für einige Familien, wie eine aktuelle Umfrage der Gemeinde zeigt. „Etliche Eltern wünschen eine Betreuungsmöglichkeit bis 17, manche sogar bis 18 Uhr“, berichtet der zuständige Ordnungsamt-Mitarbeiter Sascha Krötz. Detailliert ist die Umfrage noch nicht ausgewertet, sie soll aber in Kürze dem Gemeinderat vorgestellt werden.

Auch die Schließtage standen und stehen bei einigen Eltern in der Diskussion. 30 Tage macht die Kindertagesstätte Regenbogen pro Jahr dicht. „25 Urlaubstage meiner Kolleginnen, vier pädagogische Tage und ein Putztag“, rechnet die Leiterin Simone Blankenhorn vor. Mit den Schließtagen richte man sich nach den Schulferien. Von der Zahl runter zu gehen, ist für sie problematisch. „Wir haben das mal durchgerechnet: Das müsste sich in den Elternbeiträgen niederschlagen“, macht sie klar. Eine halbe Stelle müsste geschaffen werden, um den personellen Mehraufwand aufzufangen.

Generell versuche die Gemeinde, den Elternwünschen entgegenzukommen. Wünschen nach Öffnungszeiten bis 18 Uhr steht Simone Blankenhorn allerdings kritisch gegenüber. „Betreuungszeiten von 6 bis 18 Uhr – für einen einjähriges Kind ist das viel“, nennt sie einen Aspekt, der in der Diskussion um Betreuungsangebote nicht selten unter den Tisch fällt. „Wir als Arbeitnehmer gehen in der Regel nicht so lange zur Arbeit“, gibt sie zu bedenken. In der Einrichtung versuchen sie und ihre Mitarbeiterinnen viel aufzufangen, doch eine 50-Stunden-Woche in der Kindertagesstätte müsse ein Kind erst einmal verschaffen, sagt sie. Ähnlich sehe es übrigens auch der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg.