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„Betten sind wichtiger als WLAN“

Peter Keck, Pressesprecher des Landratsamts Esslingen

Noch sind die allermeisten Flüchtlingsunterkünfte nicht mit Internet ausgestattet. Peter Keck, Sprecher des Landratsamts Esslingen, erklärt, warum.

Warum gibt es in den meisten Unterkünften noch kein WLAN?

PETER KECK: Der Landkreis hat aktuell 94 Unterkünfte. Wöchentlich kommen 270 neue Flüchtlinge bei uns an. Wir wollen ihnen ein Bett bieten und ein Dach über dem Kopf. Da werden die Notwendigkeiten sorgsam abgewogen. Ein Bett ist wichtiger als ein WLAN-Anschluss. Wir haben jetzt ein Konzept entwickelt, wie wir die großen Unterkünfte mit WLAN ausstatten können. Zuerst sind Aichtal und Hochdorf dran, dann die Kreissporthalle in der Kirchheimer Boschstraße. In Kirchheim müssen noch die Elektroinstallationen gemacht werden. Die Verträge stehen.

Wieso diese Reihenfolge?

KECK: Die Unterkünfte in Aichtal und Hochdorf sind deshalb als erste dran, weil die Flüchtlinge in diesen Gemeinden nirgendwo sonst eine Möglichkeit haben, kostenlos ins Internet zu kommen. Das ist in Kirchheim anders. Die Unterkünfte ab 100 Flüchtlingen werden Stück für Stück ausgestattet. Aber das braucht Zeit.

Wie sieht es mit den kleineren Unterkünften aus?

KECK: Angesichts der Aufnahmesituation können wir uns erst mal nur um die großen Unterkünfte kümmern.

Warum kümmert sich der Landkreis Esslingen überhaupt um ein vermeintliches Luxusgut wie freies Internet?

KECK: WLAN führt zu einer gewissen Beruhigung der Situation in großen Unterkünften, weil die Leute eine Möglichkeit haben, sich zu beschäftigen.