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Beuren lockt mit Mix aus Alt und Neu

Kultur Die Macher des Freilichtmuseums setzen in der Saison 2023 auf Klassiker wie die Schäfertage. Allerdings stehen auch neue Veranstaltungen wie das „Forum der Pferdestärken“ im Programm. Von Gabriele Böhm

Pferdefreunde dürfen sich freuen. Beim „Forum der Pferdestärken“ am 3. September stehen Altwürttemberger Pferde und Schwarzwälder Füchse einen ganzen Tag lang im Fokus. Doch bis es soweit ist, gibt es eine Fülle von weiteren Highlights. Bewährtes und Neues für alle Generationen weist das neue Programm aus, das nach der Coronazeit endlich wieder in gedruckter Form vorliegt. Ein prächtiger und seltener „Augsburger Gockel“ ziert den Umschlag. Auch über die sozialen Medien ist das Museum erreichbar. Wichtiges Thema werden die beiden Jubiläen „50 Jahre Landkreis Esslingen“ und „175 Jahre Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen“.

„Wir haben ein spannendes Jahr von uns“, verspricht Johannes Klöhn, Dezernatsleiter „Zentrale Steuerung“. Am 2. April öffnet das Freilichtmuseum zum ersten Mal seit der Pandemie wieder regulär. 2022 konnten immerhin 68 654 Gäste in der Saison gezählt werden, weitere 1000 im Oktober bei der Verkaufsaktion. Allein 7000 Besucher hatte der Oldtimertag. Die Zahlen des Vorpandemiejahrs 2019 sind damit zu 94 Prozent wieder erreicht. 377 mal wurde das Museum als außerschulischer Lernort aufgesucht, 240 mal bei gebuchten Führungen. In ganz Baden-Württemberg landet Beuren damit auf Platz 2 der Besuchshäufigkeit von Schulen und Kindergärten.

„Uns geht uns darum, mit den Menschen der Region etwas zusammen zu veranstalten und an die historischen Wurzeln zu erinnern“, betont die stellvertretende Museumsleiterin Dr. Petra Naumann. Das Jahresmotto „Museum. Gemeinsam. Machen“ betone diesen Aspekt. Richtig wieder losgehen wird es am 2. April. Dann rauchen die Öfen, startet das Lädle, warten die Museumstiere und das Team „Gespielte Geschichte“, das größtenteils in bürgerschaftlichem Engagement immer neue Stücke erarbeitet, um das Leben in vergangener Zeit darzustellen. Zu den ganztägigen Schwerpunktveranstaltungen zählen am 22./23. April auch die Schäfertage, dann im Mai der Regionale Markt, im Juni das Textilhandwerk mit Workshops und einer Tauschbörse, das Forum der Pferdestärken mit Kutschfahrten, Ponyreiten, Acker- und Mähvorführungen, Stuten mit ihren Fohlen oder im Herbst der Markt der „Arche des Geschmacks“ rund um das Kulturgut Streuobst.

Einen besonderen Raum werden auch die – zusammengelegten – Jubiläen des Kreises und der Kreissparkasse einnehmen. Die Kreissparkasse sei Partner des Freilichtmuseums „der ersten Stunde“. „Das Freilichtmuseum präsentiert unser kulturelles Erbe“, sagte Burkhard Wittmacher, Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. Mit 2,25 Millionen Euro habe man das Museum seit Beginn gefördert, im Jahr 2022 waren es 163 000 Euro. 

Um Dialekte, aber auch Veränderungen des Alltags in den letzten 100 Jahren geht es in der Wanderausstellung „Baden-Württemberg“ erzählt vom 17. Juni bis 17. September. Bei seinen Aktivitäten kann das Museum auf die „Men- und Women-Power“ der 150 ehrenamtlich Engagierten des Fördervereins zurückgreifen. „Bei unseren Veranstaltungen setzen wir vielfach auf bürgerschaftliche Beteiligung“, betont Dr. Naumann. Das „Scheunencafé“ habe seinen Fanclub, auch die Handwerksvorführungen seien begehrt. Wichtig sei das Thema Nachhaltigkeit, das durch die Kleidertauschbörse, das Repaircafé oder die Anleitungen zum Stopfen und Nähen Relevanz erhalte. „Wir fokussieren damit auch auf jüngere Zielgruppen, bei denen Reparieren und Upcycling hoch im Kurs steht.“ 2024 wird es ein mehrtägiges Festival zum Thema Nachhaltigkeit mit dem Kreisjugendring geben.