Malawi ist ein Staat in Südostafrika, eines der ärmsten Länder der Welt. Auf der Insel Likoma im Malawisee gibt es seit Januar 2021 eine Secondary School, die mit dem Direktor Charles Tunthuwa und weiteren vier Lehrern 55 Schülerinnen und Schüler in vier Klassenräumen unterrichtet. Es ist eine weiterführende Schule nach der Primary School für Jugendliche ab 14 Jahren und ist, wie alle weiterführenden Schulen in Malawi, kostenpflichtig. Aktuell belaufen sich die Kosten für ein Schuljahr auf etwa 175 Euro. Da aber nur wenige Familien diese Summe aufbringen können, bleibt sehr vielen begabten Jugendlichen der vierjährige Bildungsweg zum malawischen Abitur verwehrt.
Das Ehepaar Karin und Friedrich Schwaab aus Ötlingen hat bislang in Eigenregie die Secondary School finanziell unterstützt und im Bekannten- und Freundeskreis um Hilfe geworben. So konnten inzwischen Patenschaften für einige Schüler gewonnen werden, die ansonsten keine Chance gehabt hätten. Außerdem ist es dank Spendengeldern möglich, dass die Jungen und Mädchen dreimal wöchentlich ein Mittagessen bekommen. Schon der Betrag von 25 Euro sicherte bisher einer Schülerin oder einem Schüler das Essen für ein ganzes Schuljahr.
„Durch die hohe Inflation ist die Armut in Malawi noch größer geworden und immer mehr Familien können sich das Schulgeld nicht mehr leisten. Aktuell suchen wir noch dringend für vier Kinder Schulpaten, es können aber täglich neue Bedürftige dazukommen. Manche Kinder haben einen bis zu sechs Kilometer langen Fußweg zur Schule und kommen sehr oft ohne Frühstück dort an“, so Karin Schwaab. Bis 2015 war sie 23 Jahre lang Lehrerin in der internationalen Vorbereitungsklasse der Alleenschule in Kirchheim und hat dort Kindern aus aller Welt Deutsch gelehrt. Jetzt, im Ruhestand, macht sie mit ihrem Mann gerne schöne Reisen. Das Ehepaar war bereits dreimal in Malawi und konnte so die Situation vor Ort gut kennenlernen.
Dank einer Spendenaktion der Kirchheimer Bevölkerung im vergangenen Jahr konnten Stühle und Tische sowie einige Lehrmittel für die begabten und lernwilligen Schüler und Schülerinnen gekauft werden, denn davor mussten diese auf dem Boden sitzen. Nun hat man einen Verein gegründet, um die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler vor Ort auszubauen und auch um Spendenbescheinigungen ausstellen zu können. Auch Anträge für Mittel für konkrete Projekte vor Ort können nun gestellt werden. Denn auch weiterhin fehlt noch sehr viel. „Ein Computer und ein Drucker würden der Schule dort sehr viel Geld sparen und extrem weiterhelfen“, weiß Karin Schwaab.
Mit im Boot und der zweite Vorstand des Vereins ist Martin Haible. Er erfuhr als ehemaliger Nachbar von Karin Schwaab von deren sozialem Engagement und wollte sich dort einbringen. „Wir haben in unserer Familie direkt 4 Schulpatenschaften übernommen und würden später auch gerne einmal nach Malawi reisen, denn vor Ort bekommt man noch einmal ganz andere, intensivere Eindrücke. Für mich ist sehr beeindruckend, mit wie wenig finanzieller Unterstützung man dort so viel bewirken kann.“ Mit der Gründung des Vereins „Schule als Chance in Malawi e. V.“ wolle man nun die Schule nachhaltig unterstützen und auf eine breite Basis stellen. „Denn ohne Bildung haben die Kinder keine Chance auf ein besseres Leben“, sagt Martin Haible und zitiert den ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela: Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern.
Weitere Engagierte sind willkommen
Wer die Schule unterstützen möchte, kann sich mit Karin und Friedrich Schwaab in Verbindung setzen. Sie sind nachmittags telefonisch erreichbar unter 0 70 21/73 56 05 sowie per Mail an schule.malawi@gmail.com.
Wer Mitglied im Verein „Schule als Chance in Malawi“ werden möchte, kann dies mit einem Mitgliedsbeitrag von 25 Euro pro Jahr tun.
Außerdem hat der Verein ein Spendenkonto eingerichtet: IBAN: DE22 6115 0020 0104 2214 86 aro