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Bissingen investiert: Gibt es bald Teqball unter der Teck?

Freizeit In Bissingen soll das Sportplatzgelände kräftig aufgewertet werden. Dabei will man auch neue Angebote schaffen wie Fußball-Tischtennis. Im Februar gibt es einen Workshop für die ganze Gemeinde. Von Thomas Zapp

Die Mängelliste der Bissinger Sportanlage ist lang: Der Rasen ist in schlechtem Zustand, die Berieselungsanlage für die Faustballfelder defekt. „Die Tartanbahn macht es nicht mehr lange“, stellt Bürgermeister Marcel Musolf im Gemeinderat fest. Die wurde letztmalig vor 20 Jahren erneuert, die gesamte Anlage stammt aus dem Jahr 1982. Handlungsbedarf besteht aber nicht nur für die Laufbahn an der südlichen Seite, sondern auch bei den Anläufen für Weit- und Hochsprung. 

„Die Idee ist, die Tartanbahn auf die andere Seite zu verlegen, damit sie besser trocknen kann und nicht vermoost“, sagt der Schultes.
 

Möglich ist eine Allwetterstock-Anlage. Das ist Curling sommers wie winters.  
Marcel Musolf
Bürgermeister von Bissingen
 

Eine LED-Flutlichtanlage mit zwei Masten und vier Flutern steht ebenso auf der To-do-Liste wie die Einfassung der neuen Kunststoffbahn.

Und wenn man schon mal dabei ist, kann man auch gleich einen großen Wurf planen, dachte man sich im Rathaus. So ist die Idee entstanden, das großzügige Areal zu einer Bewegungsstätte für alle zu machen. „Dazu wird es Anfang Februar einen Workshop im Rathaus geben“, sagt Marcel Musolf. Denn bislang wurde nur mit dem örtlichen Sportverein gesprochen, nun sollen alle Anwohnerinnen und Anwohner ihre Ideen einbringen.

Fit für die Zukunft

Erste Entwürfe gibt es schon, etwa für eine Boulder-Anlage in Form eines Würfels. Damit sich an den Kletterwänden niemand verletzt, soll es einen sogenannten „Fallschutzbelag“ mit Hackschnitzeln geben. Auch der Bike-Park soll modernisiert werden und die Skatebahn besser integriert. Hinzu kommen könnten noch Outdoor-Fitnessgeräte, ein „Motorik-Parcours“, spezielle Tischtennisplatten für „Teqball“, eine Art Fußball-Tischtennis, aber auch eine Tennistrainingswand für die Spielerinnen und Spieler des TV Bissingen. Oder eine Seilbahn für Kinder? Vieles ist möglich.

„Fit für die Zukunft“ will Bürgermeister Marcel Musolf das Areal machen. Dann geht es einen Schritt weiter: „Im Jahr 2023 werden wir dann schauen, wie wir Fördermittel bekommen können“, kündigt der Schultes an. Denn für den neuen Sport- und Bewegungstreffpunkt will die Gemeinde durchaus Geld in die Hand nehmen. Die Landschaftsarchitekten Hoffmann aus Bad Wimpfen haben einen ersten Entwurf vorgestellt, der rund 1,1 Millionen Euro kosten wird. Hinzu kommt noch einiges an Planungskosten.

Eine Steigerung des Freizeitwerts in Bissingen verspricht sich Marcel Musolf auch von einer Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. So soll die Linie 176 statt bislang zehn künftig 15 Mal an Wochentagen fahren. Dadurch ergeben sich gerade für den Ortsteil Ochsenwang deutliche Verbesserungen auf dieser Linie.

Gute Nachrichten fürs Partyvolk

Auch Nachtschwärmer dürfen sich freuen. Nachts fahren künftig die Linie 177 Richtung Oberlenningen und die Ringlinie 177 über Kirchheim, Weilheim, Bissingen, Dettingen und wieder nach Kirchheim in den Wochenendnächten durchgehend. Und statt Ruftaxis sollen künftig sogenannte On-Demand-Shuttles unterwegs sein.

Federführend ist der Landkreis, der derzeit ein Pilotprojekt in Wernau ausprobiert. Der Vorteil des On-Demand-Shuttles, der die gesamten Albtrauf-Gemeinden abdecken soll: Es ist nicht an einen Fahrplan und eine Linie gebunden, sondern wird per App oder telefonisch angefordert. Wer nicht über die Nachtbusse angebunden ist, kann daher die Shuttle anfordern, etwa der Bissinger Teilort Ochsenwang.