Weilheim · Lenningen · Umland

Brandheiße Ausbildung

Feuerwehrleute trainieren in der Brandübungsanlage für den Ernstfall

Über 300 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren und der Werkfeuerwehren des Landkreises Esslingen trainieren derzeit in der mobilen Brandübungsanlage der Netze BW auf dem Gelände der Feuerwache Kirchheim.

Einsatz im Container: In der Anlage können die Feuerwehrleute unter realen Bedingungen üben.Foto: Andreas Nitsch
Einsatz im Container: In der Anlage können die Feuerwehrleute unter realen Bedingungen üben.Foto: Andreas Nitsch

Kirchheim. In der Brandübungsanlage sind verschiedene gasbetriebene Brandstellen eingebaut, mit denen Einsatzsituationen simuliert werden können. Neben verschiedenen Bränden in einem Zimmer ist es auch möglich, den Brand eines Transformators oder einer Gasleitung für die Einsatzkräfte einzuspielen. Auch Rauchgasdurchzündungen, sogenannte Flash-Overs, bei denen sich der Brand explosionsartig unter der Zimmerdecke entwickelt, gehören zum Repertoire. Die gesamte Anlage wird zusätzlich verraucht, und über Lautsprecher werden Brandgeräusche und Hilferufe eingespielt.

Ausgerüstet mit Atemschutzgerät und persönlicher Schutzausrüstung bringt jede Einsatzkraft, die sich zur Übung in die Anlage begibt, bis zu 17 Kilogramm zusätzlich auf die Waage. Neben dem Gewicht müssen die Einsatzkräfte Ihre feuerbeständige Bekleidung vorschriftsmäßig anlegen, um der Wärme kein Schlupfloch zu bieten. Mit dieser nicht unerheblichen Belastung geht dann ein Trupp aus zwei Feuerwehrleuten vor, um bei Temperaturen von 300 bis 600 Grad unter realen Einsatzbedingungen die Brände zu löschen. Von einem Bedienstand aus kann der Ausbilder die Tätigkeit des jeweiligen Trupps verfolgen und die einzelnen Brandstellen steuern. Bei Notfällen lassen sich vom Bedienstand aus alle Brandstellen sofort abschalten und die Anlage belüften.

Vor Beginn der Übungen müssen die Einsatzkräfte an einer Einweisung teilnehmen, in der das richtige Verhalten in einem Brandraum und die Erkundung von brennenden Räumen besprochen wird. Nach der Übung besprechen die Ausbilder das Erlebte und den Übungsablauf mit den jeweiligen Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen.

„Die Gelegenheit, derart praxisnah üben zu können, ist für die Feuerwehrleute ein sehr großer Fortschritt in der Ausbildung”, sagt Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich. „Es gibt ihnen größere Sicherheit im Einsatz, zeigt aber auch Grenzen auf, wie zum Beispiel das Risiko sich schlagartig bildenden Wasserdampfs oder Gefahren durch Elektrizität und Gas an den Einsatzstellen.“