Weilheim · Lenningen · Umland

Buswartehäuschen haben es in sich

Stadtplanung Künftig können Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs mit einem Dach über dem Kopf rechnen, wenn sie auf den Bus warten. Auch Sitzgelegenheiten stehen ihnen dann zur Verfügung. Von Iris Häfner

Ob die Bushaltestelle wieder vor die Alte Schule kommt, wird bei der Haushaltsberatung 2018 entschieden.Foto: Carsten Riedl
Ob die Bushaltestelle wieder vor die Alte Schule kommt, wird bei der Haushaltsberatung 2018 entschieden.Foto: Carsten Riedl

Intensiv mit Buswartehäusern beschäftigt hat sich der Dettinger Gemeinderat. Landschaftsarchitekt Harald Fischer präsentierte dem Gremium sein Gesamtkonzept, das die Häuschen bei den Firmen Schneider Form und Norma sowie bei Forum Altern vorsieht und auch eine Sitzbank in der Limburgstraße beinhaltet. Zudem ging es um die Verkehrssicherheit einschließlich Behindertenstellplatz in Rathausnähe. Bürgermeister Rainer Haußmann war sich im Klaren, dass nicht alles auf einmal zu stemmen ist, man das Gesamtpaket aber abarbeiten könne. „Vier Maßnahmen wären möglich und finanzierbar. Mit Fördermitteln können wir 2018 die große Lösung an der Alten Schule realisieren“, sagte Rainer Haußmann.

Der Maßnahmenkatalog ist jedoch nicht einfach umsetzbar. „Auf eigenem Grund und Boden ist es nicht möglich, die Wartehäuser aufzustellen“, erklärte Amelie Betz, stellvertretende Leiterin des Haupt- und Ordnungsamts, im Blick auf das Gewerbegebiet. Auf Seite von Norma würden die Gespräche gut laufen, gegenüberliegend etwas schwieriger.

„Wir begrüßen die Planung ausdrücklich. Wir haben das mehrere Jahre vor uns hergeschoben. 62 000 Euro für die Bushaltestelle Rathausplatz muss man sich jedoch auf der Zunge zergehen lassen - mit dieser Summe habe ich persönlich ein Problem“, erklärte Andreas Hummel. „Dieser Betrag ist in diesen Zeiten nicht zu kommunizieren“, ist auch Dr. Steffen Ochs überzeugt. Zurzeit bestehe dort eine Verlegenheitslösung, gab Rainer Haußmann zu bedenken. Würde sich der Gemeinderat für die großzügigere Variante entscheiden, wäre man dort für die nächsten 40 Jahre fertig. „Das wäre die Vorwegnahme des Straßenkonzepts“, erklärte er. Variante B sieht eine Wartehalle mit drei Feldern vor der Alten Schule - dem einstigen Standort - vor. Dort würde der Bus beim Halten nicht mehr die Zufahrt zum Rathausplatz verstellen. Fördermittel gibt es für die straßenbaulichen Änderungen wie Randsteine setzen in Höhe von 19 000 Euro. Somit würden Kosten von etwa 40 000 Euro für Dettingen anfallen.

Nach der gründlichen Diskussion folgte ein kleiner Abstimmungsmarathon, denn nahezu jede Fraktion hatte ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche. „Wir wollen gar keine Häuschen“, sagte Ulrike Schweizer von der Dettinger Bürgerliste. Ihrer Fraktion sind Sitze wichtiger. Bei einer Gegenstimme wurde die Haltestelle Alte Schule vertagt, sie wird Gegenstand bei der Haushaltsberatung 2018 sein. Für lediglich eine Sitzbank vor dem Forum Altern gab es drei Stimmen, der Rest des Gremiums war dagegen, weshalb es künftig dort ein Buswartehäuschen mit drei Sitzen gibt. Für die zwei Standorte im Gewerbegebiet sprach sich die Mehrheit von neun Räten aus, und einstimmig fiel der Beschluss für Sitze auf dem Guckenrain aus.

Knapp war dagegen der Beschluss für die Umgestaltung des Rathausplatzes noch in diesem Jahr: sieben zu sechs. Verkehrssicherheit, Fahrradständer und Behindertenstellplatz lauten hier die Schlagworte. „Das rechtswidrige Parken hat schon häufig zu nicht hinnehmbaren Gefahren für Fußgänger und Radfahrer geführt“, ist die Beobachtung der Verwaltung. Es entsteht ein Behindertenparkplatz in unmittelbarer Nähe zum Eingang der Kreissparkasse. Durch einen Sitzblockstreifen ist er eindeutig markiert. Auf dessen gegenüberliegenden Seite gibt es Fahrradstellplätze.