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Comedy-Marathon im Nürtinger Schlachthof

Mundart Im Mai gibt‘s in der Eventlocation am Neckarufer 24 Stunden Nonstop-Mundart-Spaß mit den Comedians Link-Michel, Kächeles, Leibssle und Wolfgang Heyer. Von Volker Haussmann  

Sie sorgen bei der „Längsten Schwaben-Nacht der Welt“ für gute Laune (von links): Wolfgang Heyer, Käthe Kächele, Link-Michel, Karl-Eugen Kächele und Leibssle. Foto: Privat

Das gab‘s noch nie“, ist sich Michael Klink, besser bekannt als Link-Michel, sicher. Der Neuffener Comedian dürfte recht haben. Denn dass vier Comedy-Acts 24 Stunden auf der Bühne stehen und mit Schwaben-Späßen die Leute unterhalten, davon hat man bisher noch nichts gehört. Stattfinden wird die „Längste Schwaben-Nacht der Welt“ am ersten Maiwochenende.

Am Samstag, 4. Mai, 16 Uhr, geht‘s los. „Zwei digitale Uhren zählen dann die Zeit runter“, erzählt Klink. Die Comedians LinkMichel, Kächeles, Leibssle und der Poetry-Slammer Wolfgang Heyer spielen hintereinander jeweils ein halbstündiges Programm, also insgesamt eine Show mit zwei Stunden. Danach wechselt das Publikum. Die einen gehen raus, zur anderen Tür kommen die nächsten rein. Und weiter geht’s mit zwei weiteren Stunden Mundart-Comedy, wiederum dargeboten von Link-Michel, den Kächeles, Leibssle und Heyer. Das Ganze wiederholt sich ohne Unterbrechung über den Abend und die Nacht hindurch bis zum Sonntagmittag. Um 16 Uhr am Sonntag ist Schluss. Dann werden im Schlachthof insgesamt zwölf zweistündige Comedy-Shows über die Bühne gegangen sein.

 

Wir setzen uns für die Bewahrung der schwäbischen Mundart ein.

Michael Klink

 

24 Stunden nonstop Comedy, wie kommt man auf so was? Klink erzählt, dass die auftretenden Künstler – also er als Link-Michel, die Kächeles, Leibssle und Heyer – die Stamm-Mannschaft der „Schwaben-Nacht“ bilden, die im Jahr zehn- bis zwölfmal in großen Hallen über die Bühne geht (unlängst bei den Wühlmäusen in Berlin). Klink: „Während der Veranstaltung sitzt man im Backstagebereich zusammen. Man hat viel Zeit, man schwätzt viel.“ Da sei mal die Rede drauf gekommen, dass Ministerpräsident Kretschmann gesagt habe, man müsse mehr für den Dialekt tun. „Da haben wir uns gedacht: Wir könnten doch auch mehr machen. Man müsste dafür allerdings große Aufmerksamkeit generieren.“

So sei die Idee mit der „Längs­ten Schwaben-Nacht der Welt“ aufgekommen, zwölf Shows in 24 Stunden. „Zunächst waren alle begeistert“, schmunzelt Klink. „Erst später wird dir klar, was das heißt.“

Kein Nickerchen vorgesehen

Für die auftretenden Künstler bedeutet das, 24 Stunden wach zu bleiben und auf der Bühne konzentriert bei der Sache zu sein. Tatsächlich ist, erzählt Klink, nicht vorgesehen, dass man während der eineinhalb Stunden, in denen die Kollegen auf der Bühne stehen, mal kurz ein Nickerchen einlegen könnte. Denn direkt neben der Bühne soll eine Art offenes Wohnzimmer entstehen, in dem die Künstler ihren nächsten Auftritt abwarten. „Wir sitzen dann da und warten, bis wir wieder dran sind. An ein Schläfchen ist da nicht zu denken.“ Der Link-Michel hat sich bereits Gedanken gemacht, wie er die 24 Stunden durchstehen könnte: „Espresso ohne Ende.“

Einen geeigneten Veranstaltungsort zu finden, der die Idee mitträgt, war überhaupt kein Problem, wie Klink berichtet. Roland Buxbaum und Marc Philippi vom Schlachthofbräu seien gleich von dem Projekt begeistert gewesen. Die Gastronomen bieten auf die Veranstaltung abgestimmte Schmankerln an. In der Zeit von Mitternacht bis 10 Uhr morgens wird Gulaschsuppe angeboten, außerdem schenkt der Schlachthofbräu zwischen 2 und 6 Uhr 100 Liter Freibier aus – sicher ein zusätzlicher Anreiz, gerade um diese nachtschlafende Zeit mal dort vorbeizuschauen. Von 10 bis 12 Uhr kann man sich am Sonntagmorgen zum Bühnengeschehen ein Weißwurstfrühstück schmecken lassen. In der übrigen Zeit gilt das übliche Angebot der Schlachthof-Gastronomie.

„Wir wollen mit der Aktion Aufmerksamkeit wecken für das Kulturgut Dialekt und setzen uns für die Bewahrung der schwäbischen Mundart ein“, so Klink. Wichtig sei es ihm und seinen Mit-Comedians, zu zeigen, dass die Schwaben nicht so einfältig und „bleed“ seien, wie sie manchmal dargestellt würden. „Ein gewisses Niveau kann man auch mit Dialekt ausdrücken“, betont Klink. „Wir machen das auch aus Idealismus. Geld verdienen kann man anders einfacher.“

24-Stunden-Ticket

Die Tickets sind preislich gestaffelt. Pro Show zahlt man tagsüber und abends 24 Euro. Wer in der Zeit zwischen Mitternacht und 8 Uhr morgens kommt, zahlt nur die Hälfte. Comedy-Fans mit Durchhaltevermögen können auch ein 24-Stunden-Ticket lösen und sind dann rund um die Uhr mit dabei.

 

Tickets im Vorverkauf sowie Informationen zu den auftretenden Comedians gibt es unter www.schwabennacht.de