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Corona sorgt bei vielen Schwangeren für Verunsicherung

Beratung Beim Kreisdiakonieverband gibt es praktische Unterstützung und finanzielle Hilfen.

Region. Die Zeit der Schwangerschaft, der Familiengründung ist mit vielen Veränderungen verbunden, die auch Verunsicherungen mit sich bringen. Was geschieht, wenn in dieser so sensiblen Zeit ein weiterer massiver Faktor von Verunsicherung dazukommt, wie es aktuell durch die Corona-Krise der Fall ist? Familien sind plötzlich konfrontiert mit Kurzarbeit, Arbeitsverträgen, die nicht verlängert werden, bis hin zu einer Kündigung. Wenn es bereits vor Corona finanziell eng war, kommen viele an ihre Grenzen.

So rief Julia, eine 24-jährige Studentin, zehn Tage nach der Geburt ihres Sohnes verzweifelt in der Schwangerenberatung des Kreisdiakonieverbandes im Landkreis Esslingen an. Ihr Studium wurde bereits im März wegen Corona ausgesetzt. Sie war zu ihrem Partner gezogen, fand aber keinen Nachmieter für das Zimmer in ihrer WG, was zu Mietrückstände führte. Der Partner verlor wegen Corona seinen Job. Die finanzielle Situation war desaströs, und die Wohnung war nur dürftig eingerichtet.

Mit Julia erfolgte nach einem ersten Telefongespräch eine Klärung ihrer Ansprüche. Sie wurde unterstützt bei den Anträgen auf ALG II sowie auf Eltern- und Kindergeld. In persönlichem Kontakt konnte die Familie vom Kreisdiakonieverband Lebensmitteltüten und finanzielle Hilfe über die Aktion „Mutmacher“ der Evangelischen Landeskirche und des Diakonischen Werks Württemberg erhalten. Spenden für einen Kühlschrank und einen Herd erleichterten die Situation der jungen Familie erheblich. Die Eltern werden nun in weiteren persönlichen Beratungskontakten weiter begleitet.

Die Mitarbeiterinnen der Schwangerenberatungsstellen des Kreisdiakonieverbandes sind wichtige Ansprechpartnerinnen, beileibe nicht nur in finanzieller Hinsicht. An zwei Standorten im Kreis erhalten Frauen und Paare Informationen zu finanziellen und anderen Hilfsangeboten von sechs Beraterinnen.

Der Geschäftsführer im Kreisdiakonieverband, Eberhard Haußmann, betont: „Frauen, Paare und Familien haben bei uns eine verlässliche Anlaufstelle, das tut gut und gibt Sicherheit“, weiß er aus der langjährigen Erfahrung. „Mit über 100 000 Euro konnten wir 2019 dank Spenden viele Frauen, Paare und Familien im Rahmen der Beratung unterstützen.“ Maria Neuscheler, die Leiterin des Fachbereichs Schwangerenberatung, hat mit ihrem engagierten Team die herausfordernden Wochen der Corona-Zeit gut gemeistert und erzählt: „Flexibel und hoch engagiert haben wir die Beratungsarbeit verlässlich fortgeführt. Auf Wunsch gab es immer eine Face-to-Face-Beratung.“ Vertrauliche Beratungen erfolgen persönlich unter Beachtung der notwendigen Hygienevorschriften, gerne aber auch telefonisch, in den Einrichtungen des Kreisdiakonieverbands. pm

Kontakt aufnehmen kann man mit der Diakonischen Bezirksstelle Nürtingen in der Plochinger Straße 61, Telefon 0 70 22/93 27 75, und mit dem Diakonischen Beratungszentrum in Esslingen, Berliner Straße 27, Telefon 07 11/3 42 15 70.