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Das Rennen ist eröffnet

Wahl Bei der Bürgermeisterwahl in Neidlingen sind mit Robert Böhnel und Maximilian Sigel die ersten beiden Bewerbungen eingegangen. Laut Bürgermeister Däschler gibt es aber weitere ernsthafte Anfragen. Die Frist läuft noch bis 10. November. Von Peter Dietrich

In Neidlingen wird am 5. Dezember der neue Rathauschef gewählt. Foto: Peter Dietrich

Was wäre, wenn sich bei der Bürgermeis­terwahl niemand bewirbt? Diese ­Sorge brauchen sich die Neidlinger nicht mehr zu machen, denn am Mittwoch und Donnerstag gingen gleich zwei Bewerbungen ein: Robert Böhnel und Maximilian Sigel wollen beide Bürgermeister von Neidlingen werden. Das dürfte allerdings noch nicht das Ende sein: Bürgermeister Klaus Däschler spricht von „weiteren ernst zu nehmenden Anfragen“ und rechnet mit weiteren Bewerbungen. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum Mittwoch, 10. November, um 18 Uhr, die öffentliche Kandidatenvorstellung folgt dann am Freitag, 26. November, die Wahl am Sonntag, 5. Dezember.

Als erster Bewerber gab der 50-jährige Diplom-Verwaltungswirt Robert Böhnel am Mittwoch seine Unterlagen auf dem Neidlinger Rathaus ab. Er ist seit 2008 Bürgermeister in Mulfingen im Hohenlohekreis. Nach 14 Jahren in der Gemeinde mit 3700 Einwohnern zieht es ihn zurück in seine Heimat und an die ­Seite seiner Partnerin. Bei gemeinsamen Unternehmungen in und um Neidlingen hat sich nicht nur die Patchwork-Familie zusammengefunden. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren auch Neidlingen schätzen gelernt“, sagt Robert Böhnel.

Die Neugestaltung der Ortsmitte und der Neidlinger Ortsdurchfahrt wären für ihn nichts Neues: 2019 wurde in Mulfingen die Sanierung der dortigen Ortsmitte abgeschlossen. Derzeit baut Mulfingen einen sechsgruppigen Kindergarten mit Ganztagesbetreuung. Die Gemeinde hat acht Teilorte. Derzeit arbeitet Robert Böhnel am Betriebskonzept für einen Gebäudekomplex mit rund 60 Wohneinheiten im neuen Baugebiet. Geboren wurde er in Rechberghausen im Kreis Göppingen. Von 1999 bis 2005 war er Ordnungsamtsleiter in Weil im Schönbuch, von 2005 bis 2008 Hauptamtsleiter in Hohenstein im Kreis Reutlingen. Seit 2019 ist er Kreisrat im Hohenlohekreis. Er ist parteilos und hat zwei Söhne und eine Tochter.

Am Donnerstag folgte als zweiter Bewerber Maximilian Sigel. Er ist 28 Jahre alt, ledig, wurde in Stuttgart geboren und ist in Lenningen-Schlattstall aufgewachsen. 2013 schloss er im Autohaus Entenmann in Kirchheim seine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker ab. 2014 ging er für zwei Jahre in die Schweiz und war dort im Motorsport als professioneller Rennfahrer unterwegs. Seit Juli 2016 arbeitet er bei Porsche als Qualitätsprüfer im Sportwagensegment.

Zu Neidlingen hat Sigel noch keinen direkten Bezug, sieht das aber durchaus positiv: „Ich finde es gut, wenn jemand von außen kommt. Als ehrgeiziger und zielstrebiger Mensch will ich für die ältere und jüngere Generation eine Basis schaffen, in der jeder zufrieden leben und wirken kann. Ich möchte transparent und nah für jeden sein, um jedes noch so kleine wie große Problem mit den Bürgern zusammen zu lösen. Ich möchte zeigen, dass die jüngere Generation bereit ist, etwas zu bewegen.“ Michael Sigel hat bereits Kontakt zu den Neidlinger Vereinen aufgenommen.