Weilheim · Lenningen · Umland

Das tut der Umwelt gut: Das Brot kommt in den Stoffbeutel

Klimaschutz Das Umweltbundesamt weist auf zahlreiche Möglichkeiten hin, wie man im Alltag Papier sparen kann.

Brot kann beim Einkauf direkt in der Stofftüte transportiert werden. Foto: pr

Immer mehr Menschen stellen sich die Frage: Wo kann man sinnvoll anpacken, um im Alltag das Klima zu schützen? Dabei spielt der bewusste Umgang mit Papier eine wichtige Rolle. Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen wurde vor wenigen Wochen „Mehrfachsieger“ beim Papieratlas-Hochschulwettbewerb: Sie hat dank Recycling­papier in fünf Jahren 2,8 Millionen Liter Wasser und 590 000 Kilowattstunden Energie eingespart.

Auf den Blauen Engel achten

Papierprodukte aus 100 Prozent Altpapier erkennt man am Umweltzeichen „Blauer Engel“. Seine strengen Kriterien schützen zugleich die Gesundheit. Chemikalien, die etwa im Verdacht stehen Krebs zu erregen, sind verboten. Ob Schulhefte oder Notizbücher, Toilettenpapier, Küchenrollen, Etiketten oder Tapeten – fast alle Papierprodukte gibt es heute in Blauer Engel-Qualität. Dabei ist höchste Funktionalität gewährleistet, samt mehrerer hundert Jahre Alterungsbeständigkeit. Wer Recycling-Kopierpapier mit leichtem Beigeton wählt, kann außerdem bis zu zehn Prozent Kosten sparen. Unternehmen schätzen die naturfarbene Optik, weil auf den ersten Blick das Umweltengagement deutlich wird.

40 Prozent der industriellen Holzernte landen weltweit im Papier. Deutschland liegt auf Platz vier beim Papierverbrauch – nach China, den USA und Japan.  Der Großteil kommt aus Skandinavien, wo eine intensive Forstwirtschaft vorherrscht. In Schweden gelten nur noch zehn Prozent der Wälder als naturnah. Umweltverbände sprechen von einer Krise der Artenvielfalt und fordern den Schutz der verbliebenen wertvollen Waldbestände.

In Südamerika werden schnell wachsende Eukalyptusbäume angebaut. Die Einheimischen nennen diese Plantagen „grüne Wüsten“, weil sie Pflanzen und Tieren keine Lebensgrundlage bieten und durch ihren hohen Wasserbedarf zu Trockenheit und Wassermangel beitragen. In Brasilien dehnen sich diese Plantagen meist auf landwirtschaftlichen Flächen aus, wo Bauernfamilien oft seit Generationen leben, ihr Getreide und Gemüse anbauen, Tiere halten.

Zukunftsfähigkeit lässt sich leicht im Alltag umsetzen, rät das Umweltbundesamt: Indem man Papier doppelseitig nutzt oder Kopierer auf Duplex-Funktion einstellt. Verpackungen und Geschenkpapiere lassen sich mehrfach verwenden, Papiertüten durch Rucksack, Einkaufskorb oder Tasche ersetzen. Beim Broteinkauf kann man waschbare Stoffbeutel mitnehmen, für Käse und Aufschnitt Brotdosen aus Kunststoff oder Edelstahl und fürs Essen to go schicke Lunchboxen. pm

Wissenswertes rund ums Papier

Weitere Tipps und Informationen liefert die Broschüre „Papier. Wald und Klima schützen“, kostenfrei zu bestellen und als Download beim Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/papier.

In Deutschland ist die Papierindustrie nach der chemischen und der metallerzeugenden Industrie drittgrößter Energieverbraucher.

Laut ifeu Institut spart Recyclingpapier gegenüber Primärfaserpapier bis zu 68 Prozent Energie, bis zu 78 Prozent Wasser und reduziert die Abwasserbelastung um bis zu 87 Prozent.

Die wertvollen Papierfasern können mindestens 25-mal recycelt werden.