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„Das Werk stand nie zur Debatte“

Stama Klarheit über Kündigungen bei dem Unternehmen gibt es laut IG Metall wohl erst im August oder September.

Vertrieb und Service sollen in Schlierbach bleiben. Foto: Riedl
Vertrieb und Service sollen in schlierbach bleiben.Foto: Riedl

Schlierbach. Nachdem beim Maschinenbauer Stama das Aus für die Produktion im Kreis Göppingen bekannt geworden war, haben diese Woche Gespräche zwischen der Unternehmerseite und dem Betriebsrat stattgefunden. Diese seien in konstruktiver Atmosphäre verlaufen, hieß es von der Geschäftsleitung. Bis zu einer weiteren Betriebsversammlung am Montag mit Geschäftsführerin Vanessa Hellwing von der Muttergesellschaft Chiron Group sei jedoch „Stillschweigen“ vereinbart worden.

Martin Purschke als Erster Bevollmächtigter der IG Metall Göppingen-Geislingen mag das in dieser Form nicht bestätigen, allerdings sei man nach dem Gespräch nicht wesentlich schlauer als vorher. Klar ist bisher lediglich, dass Vertrieb und Service in Schlierbach bleiben, und zwar voraussichtlich mit 50 bis 100 Personen. Ob der Rest der 376 Mitarbeiter mit der Kündigung rechnen muss oder teilweise nach Neuhausen ob Eck wechseln kann, ist laut Pursch­ke nach wie vor offen. Es müsse erst einmal ein Konzept vorgestellt wurde, was die IG Metall angesichts der Urlaubszeit aber nicht vor August oder September erwartet.

Arbeitnehmer sind überrascht

Außerdem hat die Arbeitnehmerseite noch nicht ganz verstanden, warum die Produktion jetzt plötzlich geschlossen wird. „Das Werk in Schlierbach stand bisher nie zur Debatte“, zeigt sich Martin ­Purschke nach wie vor überrascht von der Teilschließung, die diese Woche bekannt geworden ist.

Die Stama-Mutter Chiron gehört zur Düsseldorfer Firmengruppe Hoberg & Driesch, einem Großhandelsunternehmen für Stahlrohre. Dort werden offenbar auch die eigentlichen Entscheidungen getroffen, ohne aber mit den Stakeholdern vor Ort zu sprechen. Schlierbachs Bürgermeister Sascha Krötz hatte die Kommunikationspolitik des Aufsichtsrats kritisiert. Michael Maier