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Dauerbrenner der Extraklasse

Spieletipp: Irene Strifler empfiehlt Skat

Achtzehn - zwanzig - zwo - passe . . . Skatfans wissen Bescheid: Hier wird gereizt. Skat steckt voller Geheimcodes und voller Kurzinfos, verschlüsselt in Zahlen und Fachbegriffen, die dem Laien ein Buch mit sieben Siegeln und dem Fachmann ein Quell der Erkenntnis ist. Es handelt sich um ein anspruchsvolles Strategiespiel mit langer Geschichte. Denn schon vor mehr als 200 Jahren wurde das Kartenspiel im thüringischen Altenburg erfunden, das heute als „Skatstadt“ auftrumpft - auch das ein Begriff aus der Kartenszene.

Seine Hoch-Zeit hatte der Klassiker in den Weltkriegen - das Spiel war handlich, leicht zu transportieren und half, die Zeit zu vertreiben und Nervosität im wahrsten Sinne des Wortes zu überspielen. Weiterer Vorteil: Zwei Mitspieler genügen, und schon ist die Runde perfekt. Heute benötigt man nicht mal das, denn Skat geht auch online.

Doch das Spiel hat an Beliebtheit verloren. Schade! Denn wer es einmal für sich entdeckt hat, weiß, wie unkompliziert man damit stundenlanges Warten auf Bahnhöfen überbrücken kann und wie man bis spät in die Nacht selbst auf dem langweiligsten Verwandtentreffen bester Stimmung sein kann.

Besonders für Familien lohnt es sich, dem Nachwuchs geduldig das komplizierte Regelwerk nahezubringen. Ein bisschen Rechenübung gibt‘s ganz nebenbei, und kaum ist der Groschen gefallen, stellt sich Begeisterung ein.

Last not least ist und bleibt das Spiel um Null, Grand und Ramsch Glückssache - auch Insider holen sich blutige Nasen.