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Der Froscha-Beck steht vor einer neuen Ära

Ein alter Bekannter in Dettingen will das traditionsreiche Gasthaus zur Teck in Dettingen fortführen – Hotelbetrieb läuft

Der Froscha-Beck in Dettingen ist zu – vorübergehend. Nach Fritz Frosch will ­Tobias Butto den Kochlöffel übernehmen.

Gasthof zur TeckAufgabe geschlossen Wirtschaft
Gasthof zur TeckAufgabe geschlossen Wirtschaft

Dettingen. Eigentlich heißt das Speiselokal in der Oberen Straße in Dettingen „Gasthaus zur Teck“. So steht‘s auch draußen auf dem Schild. Die Dettinger allerdings sprechen nur vom „Froscha-Beck“. Dort hat sich jetzt was getan: Die Wirtschaft ist zu.

Seit 1983 hat Fritz Frosch dort die Küche beherrscht. Für den Service und die liebevolle Dekoration, die passenderweise überwiegend aus Fröschen in allen Variationen bestand, zeichnete seine Frau Gisela verantwortlich. Die beiden führten über 30 Jahre lang den Betrieb.

Die Familientradition reicht bis ins Jahr 1919 zurück. Damals kaufte Friedrich Frosch die „Restauration zur Teck“ in eben diesem Gebäude in der Oberen Straße 3. Er war Bäcker, seine Frau betrieb ein kleines Kolonialwarenlädle im Haus. Weil sich die Qualität offensichtlich herumsprach, baute der eifrige Metzger die Restauration aus zum „Gasthaus und Bäckerei zur Teck von Friedrich Frosch“.

1952 ging der Staffelstab an die nächste Generation weiter, Eberhard und Hedwig Frosch. Die Wirtschaft war wieder eher ein Vesperstüble, die Bäckerei der Schwerpunkt des Betriebs. – Bis Eberhard Frosch seinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Ein paar Jahre lag das Anwesen im Dornröschenschlaf, ehe Fritz Frosch als gelernter Koch frischen Wind ins alte Gemäuer brachte. In liebevoll eingerichteten Fremdenzimmern beherbergten die Froschs regelmäßig Gäste.

Jetzt ist der „Froscha-Beck“ wieder im Umbruch: Gisela und Fritz Frosch haben sich im Mai nach langen Arbeitsjahren zurückgezogen. Seither ist das Restaurant geschlossen. Doch die Wiedereröffnung ist schon in Sicht. Ab Herbst will Tobias Butto dort den Kochlöffel schwingen. In Dettingen ist kein Unbekannter: Seit zehn Jahren zaubert er schon eifrig täglich leckere Gerichte im Restaurant seines Vaters im Ort, dem „Da Nino“.

Jetzt schafft sich der Nachwuchskoch sein eigenes Reich. Dabei setzt er nicht wie im väterlichen Betrieb auf italienische, sondern auf deutsche Küche. „Ich habe meinem Beruf in einem deutschen Restaurant gelernt und lege sehr viel Wert auf bodenständige Küche“, betont er. Zuvor will er maßvoll renovieren, mit neuen Akzenten, ohne alles Vertraute gleich über Bord zu werfen.

Den Hotelbetrieb führt Tobias Butto bereits weiter und kredenzt den Gästen persönlich das Frühstück. Schließlich kommt jetzt bald das Oldtimer-Fliegertreffen, zu dem sich erfahrungsgemäß viele Stammgäste einquartieren.

Im „Gasthaus zur Teck“ gibt‘s derzeit nur Frühstück. Tobias Butto steht wie gewohnt am Herd im elterlichen Restaurant „Da Nino“.
Im „Gasthaus zur Teck“ gibt‘s derzeit nur Frühstück. Tobias Butto steht wie gewohnt am Herd im elterlichen Restaurant „Da Nino“.Fotos: Carsten Riedl