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Der neue Schulleiter will „nicht müde werden“

Am Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasium wird Rektor Georg Braun feierlich in sein Amt eingesetzt

Ein Handschlag durch den Leitenden Regierungsschuldirektor Michael Kilper (rechts) gehört dazu, um Georg Braun auch ganz offizie
Ein Handschlag durch den Leitenden Regierungsschuldirektor Michael Kilper (rechts) gehört dazu, um Georg Braun auch ganz offiziell zum neuen Schulleiter des Ludwig-Uhland-Gymnasiums zu machen.Foto: Genio Silviani

Georg Braun ist der neue Schulleiter des Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasiums. Am Freitag wurde er offiziell und feierlich in das Amt eingeführt, das er bereits seit Anfang November ausübt. Es war bereits die dritte Amtseinführung eines neuen Rektors in zwölf Jahren.

Andreas Volz

Kirchheim. Bevor der neue Schulleiter überhaupt das Wort ergreifen konnte, hatte die Kunstwerkstatt des Ludwig-Uhland-Gymnasiums (LUG) Braun bereits „in seine Einzelteile zerlegt“. Das bezog sich aber nicht auf die Person, sondern nur auf die Farbe, die alle Spektralfarben enthalte. So bekam Georg Braun ein entsprechend buntes Gemälde überreicht – das auch die Einladungskarten zu seiner Amtseinführung zierte. Ähnlich bunt präsentierte sich die Big Band unter der Leitung von Daniel Bucher. Dabei gab es wiederum eine Anspielung auf den Namen des neuen Schulleiters, die sich aber ebenfalls nicht auf die Person selbst beziehen sollte: „Leroy Brown“ war eines der Stücke, das die Big Band schwungvoll zur musikalischen Gestaltung beisteuerte.

Nachdem Moderator Wilfried Klein festgestellt hatte, dass es trotz mehrerer Schulleiterwechsel am LUG nicht zu einem Bruch gekommen sei – dank Konrektor Dr. Frank Hugelmann und seinem Rektoratsteam –, ging auch der Leitende Regierungsschuldirektor Michael Kilper auf die außergewöhnliche Situation ein: „Obwohl die Schulleiter hier kommen und gehen, kann man völlig beruhigt sein. Es gab jedes Mal nachvollziehbare persönliche Gründe, die für die schnellen Wechsel gesorgt haben.“ Auch er dankte dem stellvertretenden Schulleiter dafür, dass er den Schulbetrieb in bewährter Weise weitergeführt habe.

Die Vielfältigkeit mache die Aufgabe eines Schulleiters so reizvoll, führte Michael Kilper weiter aus. Ein Schulleiter sei nicht nur Pädagoge, sondern auch Organisator, Manager, Vorgesetzter, Berater, Bewerter, Ausbilder sowie Ansprechpartner für Schüler, Eltern und nicht zuletzt für den Schulträger. Georg Braun sei dafür bestens gerüstet, und außerdem kehre er nun beruflich in seine Geburtsstadt Kirchheim zurück. Studiert habe er Germanistik, Philosophie und Sport, und seine beruflichen Meriten habe er sich am kirchlichen Albertus-Magnus-Gymnasium in Bad Cannstatt erworben. Nun komme er nach Kirchheim, an eines der größten Gymnasien im Land – mit 120 Lehrern und über 1 200 Schülern.

Dass die Schule überhaupt so groß werden konnte, liegt an der Entscheidung des Kirchheimer Gemeinderats gegen ein drittes Gymnasium und für den Ausbau des LUG in den 90er-Jahren. Daran erinnerte Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker, ebenso wie an die Zahl von rund 20 Millionen Euro, die die Stadt Kirchheim als Schulträger seit diesem Ausbau in das LUG gesteckt hat. Somit habe ihr Vorvorgänger Franz Kröning recht behalten, als er 1971 zum damaligen Ausbau des LUG schrieb: „Die Schulbauplanung ist noch lange nicht abgeschlossen.“

Der Geschäftsführende Schulleiter Clemens Großmann nahm Georg Braun mit launigen Worten in der Kirchheimer Schulleiterrunde auf und gab ihm folgende kollegiale Empfehlung: „Ein guter Chef macht nicht alle Fehler selbst, sondern gibt seinen Mitarbeitern auch eine Chance.“

Für den Personalrat dankte Philipp Hans dem neuen Rektor dafür, dass er die Herausforderung annimmt. Angesichts des „Aktionismus in der Schulpolitik“ konnte er sich nicht verkneifen, Friedrich Nietzsche zu zitieren, der bereits 1873 festgestellt habe: „Die Bildung wird immer geringer, weil die Hast größer wird.“

Dr. Thomas Brinz, Vorsitzender des Elternbeirats, bezeichnete den Schulleiter des LUG als „eine Art Bürgermeister einer 4 000-Einwohner-Gemeinde“, stellte aber zugleich fest: „Die Schule steht gut da und läuft auch gut.“

Schülersprecher Simon Find dankte dem neuen Rektor, dass er schon vor Dienstantritt an einer SMV-Tagung teilgenommen habe. Überhaupt könne einer SMV nichts Besseres passieren, „als einen Schulleiter zu haben, der selbst lange Zeit Verbindungslehrer war“.

Georg Braun bedankte sich seinerseits zum Abschluss bei seinem Stellvertreter Frank Hugelman dafür, dass er die Geschäfte bis zu den Herbstferien geleitet hat und ihn seither in allen Fragen unterstütze. Anschließend zitierte er einen Text von Hilde Domin, der ihn ermutige: „Nicht müde werden, sondern dem Wunder leise, wie einem Vogel, die Hand hinhalten.“ Anstrengungsbereitschaft und Rücksichtnahme schaffen hier das Wunder, das Mut macht.